Dinslaken Gaffer behindern Rettungseinsatz in Duisburg

Dinslaken · Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot aus.

Es hätte ein einfacher Routineeinsatz werden sollen, als die Feuerwehr am Dienstagabend zu einem Unfall in Duisburg-Hochfeld gerufen wurde. Tatsächlich war es aber alles andere als das.

Eine 24-Jährige war gegen 20.45 Uhr mit ihrem BMW auf der Wanheimer Straße in Richtung Innenstadt unterwegs, als sie unvermittelt und trotz durchgezogener Linie zu wenden versuchte. Dabei stieß sie mit einem hinter ihr fahrenden Taxi zusammen. Die 24-Jährige wurde bei dem Unfall zwischen Fahrertür und Sitz eingeklemmt. Die Feuerwehr wurde hinzugerufen, um die Frau zu befreien.

Kurz nach dem Unfall hatte sich am Unglücksort eine große Menge Gaffer versammelt, die die Rettungskräfte bei ihrer Arbeit behinderten. Die Polizei sprach nach dem Einsatz von bis zu 150 Personen. Um dem Menschenauflauf Herr werden zu können, musste die Polizei Verstärkung aus anderen Stadtteilen hinzurufen. Mehr als 20 Polizisten, darunter Kräfte der Hundertschaft, die der Hamborner Polizeiwache zugeteilt sind, um im Duisburger Norden für Ordnung zu sorgen, waren nötig, um die gaffende und filmende Menge im Zaum zu halten. "Als wir am Einsatzort eintrafen, hatten sich schon sehr viele Schaulustige um den Unfallort versammelt", berichtet Polizeisprecherin Jaqueline Grahl. "Die Leute waren sehr aufgeregt und kamen dem Unfallort zum Teil schon sehr nahe. Wir mussten etwas lauter werden, um den Rettungskräften Platz zu verschaffen, damit sie in Ruhe arbeiten konnten." Die meisten Schaulustigen seien den Aufforderungen der Polizei nachgekommen. "Wir mussten aber auch einige Platzverweise aussprechen."

Schon im vergangenen Jahr war es bei Einsätzen in dem Stadtteil mehrmals zu Behinderungen durch Gaffer gekommen. So waren im Mai Kräfte der Feuerwehr bei einem Rettungseinsatz auf der Heerstraße von einer zum Teil aggressiven Menge angegangen worden. Die Retter wurden beleidigt und bedroht. Die Polizei musste einen Diensthund einsetzen, um sich der Menge zu erwehren. Einen Monat später war es bei einem Wohnungsbrand an der Heerstraße zu einem ähnlichen Problem gekommen. Ein Großaufgebot der Polizei war nötig, um die rund 300 Gaffer so weit in Schach halten zu können, dass die Feuerwehrleute ihre Arbeit verrichten konnten.

(th)
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