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Andere Länder andere Sitten Auslandsimmobilien - vor dem Kauf gründlich prüfen

Berlin/Freiburg (rpo). Wer seinen Urlaub gerade hinter sich hat, der träumt oft schon vom nächsten. Wenn dann der Ferienort im Ausland auch noch besonders schön war, liegt die Idee, sich ein eigenes Domizil zu kaufen, vielleicht nahe. Bisher haben sich rund 800.000 Deutsche diesen Wunsch erfüllt. Allerdings gibt es beim Kauf einer Auslandsimmobilie einige Unterschiede zu Deutschland - und die sollten beachtet werden.

"Nichts spontan unterschreiben", lautet die wichtigste Regel zum Schutz vor bösen Überraschungen. Anders als in Deutschland gilt in Spanien, Italien und Frankreich schon die Unterschrift auf einem einfachen Blatt Papier als Kaufvertrag. "Ich kann den Vertrag quasi auf einem Bierdeckel schließen", sagt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des Immobilienverbands Deutschland (IVD) in Berlin.

Geschäftemacher nutzen die entspannte Ferienstimmung aus: Urlauber werden mit gutem Essen verwöhnt, "zum Nachtisch wird dann das Papier zum Unterschreiben serviert", erzählt Peter Schöllhorn von der in Freiburg ansässigen Deutsche Schutzvereinigung Auslandsimmobilien (DSA). Häufig wird dann sofort eine Vorauszahlung gefordert.

Wie seriös ist der Makler?

Käufer sollten vor Vertragsabschluss Geschäftspartner und Unterlagen prüfen. Die Mitgliedschaft in einem Berufsverband liefert Anhaltspunkte für die Seriosität eines Maklers. Der Blick in Register gibt Auskunft darüber, ob Angaben des Verkäufers zu Hypotheken und Eigentumsverhältnissen korrekt sind. Interessenten sollten sich zudem Baugenehmigungen vorlegen lassen, um Schwarzbauten auszuschließen. Der IVD rät darüber hinaus, die Bausubstanz prüfen zu lassen.

Solche Nachweise helfen bei der Finanzierung des Feriendomizils über die Hausbank. "Grundsätzliche finanzieren wir nur geprüfte Immobilien", sagt Bernhard Dietrich, Referent für Kreditgeschäft, Steuern und Europakoordination bei der LBS-Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Häufig geben Kreditinstitute eigene Gutachten in Auftrag und kümmern sich um die Abwicklung der Formalitäten. Die Gutachterkosten trägt der potenzielle Käufer.

Etwa 250 Euro kostet die für die Berechnung der Hypothek maßgebende Verkehrswertschätzung. "Maximal beleihen wir im Ausland 80 Prozent des Verkehrswerts", erläutert Dietrich. Wünschenswert sei ein Eigenkapitalanteil zwischen 40 und 50 Prozent. Der Bausparvertrag ist eine weitere Möglichkeit, die Ferienimmobilie zu finanzieren.

Alle Kosten berücksichtigen

Am teuersten sind Ferienwohnungen und -häuser laut der LBS auf den Balearen und den Kanaren sowie an der Cote d' Azur. Dietrich rät zur Vorsicht. "160.000 Euro für 30 Quadratmeter sind eindeutig zu viel." Zusätzlich zum Kaufpreis fallen Nebenkosten an. Im Schnitt müssen zehn Prozent für Steuern, Gebühren und Übersetzungen bezahlt werden. Hinzu kommen Unterhaltskosten. Ein Ferienhaus sei keine Geldanlage mit Renditeaussichten, warnt Schöllhorn. Zumal Einnahmen aus Vermietungen zu versteuern sind.

Ihre Entscheidung sollten Interessenten erst treffen, wenn sie sich ausführlich informiert haben. Wichtig ist außerdem, dass die Käufer Land und Leute gut kennen und die Gegend bereits zu verschiedenen Jahreszeiten besucht haben, rät Schöllhörn. "Wo in der Hauptsaison der Bär tobt, herrscht vielleicht im Rest des Jahr tote Hose."

(gms)
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