Fast jedes zehnte ICSI-Kind betroffen Häufig Missbildungen bei "Retortenbabys"

Baierbrunn (rpo). Etwa neun Prozent aller Kinder, die nach künstlicher Zeugung durch die ICSI-Methode geboren werden, leiden unter Missbildungen.

Diese Zahl nennt Prof. Dr. med. Eberhard Nieschlag, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin, im Interview mit der Gesundheitszeitschrift "Apotheken Umschau".

Bei der ICSI-Methode wird das Spermium unter dem Mikroskop direkt in die weibliche Eizelle gespritzt. Die Methode wird unter anderem bei Paaren angewandt, bei denen die Beweglichkeit der männlichen Samenzellen stark eingeschränkt ist.

Über die Ursache der Missbildungen zerbrechen sich die Forscher noch den Kopf. "Wir vermuten, dass das Erbgut der Eltern eine Rolle spielt", sagt Nieschlag.

Kinder, die nach der häufigeren "In-vitro-Fertilisation" (IVF) geboren werden, sind dagegen genauso gesund wie Jungen und Mädchen, die auf natürlichem Weg gezeugt wurden. Experten schätzen, dass bis heute weltweit mindestens eine Million Babys mit Hilfe der IVF geboren wurden.

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