Risiko bis zu vier Mal höher Schlafstörungen machen anfälliger für Depressionen

Leipzig (RPO). Patienten mit Schlafstörungen sind nach Angaben von Experten wesentlich anfälliger für psychische Erkrankungen wie Depressionen als Menschen mit gesundem Schlaf. Das Risiko sei um das Drei- bis Vierfache höher, sagte der Schlafmediziner Göran Hajak am Rande der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) am Freitag in Leipzig.

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Foto: Shutterstock/baranq

Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen hätten häufig ihre Ursache in schlechtem Schlaf über einen langen Zeitraum hinweg. "Früher dachte man, dass Schlafstörungen eine Folge anderer Erkrankungen sind. Heute weiß man, dass es oft umgekehrt ist", erklärte DGSM-Präsident Geert Mayer.

Eine möglichst frühe Behandlung ist nach den Worten Hajaks sehr wichtig, auch weil dann die Medikamente besser wirkten. "Wenn die Schlafstörung mehr als dreimal wöchentlich über vier Wochen auftritt, sollte der Arzt eingeschaltet werden", empfahl er. Mayer sagte, fast jeder zweite Patient klage bei seinem Hausarzt über Probleme mit der Nachtruhe.

In Deutschland seien acht Millionen Menschen davon betroffen. "Schlaf und Krankheit" ist das Leitthema der dreitägigen DGSM-Jahrestagung, die am Samstag endet. Mehr als 1800 Experten diskutieren bei dem größten deutschen Fachtreffen dieser Art über neueste Erkenntnisse zum Thema Schlafstörungen und -erkrankungen.

(DDP/felt)
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