Bewerbung Der Lebenslauf muss stimmen

Düsseldorf (RPO). Er soll kurz, aber aussagekräftig sein, formgerecht, aber individuell. In jedem Fall ist er das Aushängeschild bei einer jeden Bewerbung: Der persönliche Lebenslauf. Ist er schlecht gemacht, können die Job-Chancen schnell sinken.

Bewerbungsgespräch: Die wichtigsten Tipps
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Foto: tmn

"Ein gut gemachter Lebenslauf ist wichtiger denn je", sagt Christian Püttjer, Bewerbungscoach aus Bredenbek bei Kiel. Denn an der "Vita" überprüfen Personalverantwortliche zwei Einstellungskriterien: Hat der Bewerber die nötigen Vorerfahrungen und kann er diese adressatengerecht aufbereiten? "Viele haben noch nicht begriffen, dass ein Lebenslauf keine bloße Auflistung der beruflichen Stationen ist", sagt Püttjer.

"Der europäische Standardlebenslauf ist ein bisschen öde", meint Tim Ackermann, Personalmanager bei Microsoft in Unterschleißheim bei München. Dem Lebenslauf sollte deshalb ruhig etwas mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Püttjer zufolge gehören alle Tätigkeiten und Erfahrungen des Bewerbers, die für den gewünschten Beruf wichtig sind, dort hinein. Der Kneipenjob kann ebenso dazu gehören wie die Tätigkeit im Hotel oder der Auslandsaufenthalt.

Angaben zu Freizeitbeschäftigungen nehmen Personaler allerdings eher als Grundlage, andere Angaben zu überprüfen. Deshalb ist Vorsicht geboten: "Präsentiere ich mich als großer Team-Player und gebe als meine Hobbys Angeln und Schachspielen an, wird man mir das nicht glauben." Welche Qualifikationen für den angepeilten Beruf gefragt sind, erfahren Bewerber aus der Stellenanzeige oder beim Arbeitgeber direkt, sagt Ackermann.

Genaue Angaben sind wichtig

Wichtig sei, dass Jobsuchende genau angeben, was sie in den verschiedenen Bereichen gemacht haben. Es genügt also nicht zu schreiben, dass sie Sachbearbeiter gewesen sind. Interessanter ist, dass sie als solche täglich Aufgaben wie Korrespondenz, Auftragsbearbeitung, Recherche oder Projektverfolgung erledigt haben.

Arbeitnehmer aus der Tourismusbranche können zum Beispiel damit werben, dass sie belastbar und kundenorientiert sind, sagt Ackermann. Aus diesem Grund müssten Bewerber auch bei konservativen Branchen wie dem Anwaltsgewerbe nicht unbedingt ihren Kneipenjob verschweigen. Die Formulierung entscheidet allerdings: Arbeit für einen Cateringservice klingt besser als Barkeeper in der "Eckkneipe", sagt Püttjer.

Gleiches gilt für Hobbys oder den Wehr- und Zivildienst, erklärt Ackermann: Bewerbe ich mich beispielsweise für die Leitung einer Kita, sollte ich die Mitgliedschaft bei den Pfadfindern angeben. Dies sei auch bei Managern der Fall, die Gruppen führen. Denn die Pfadfindertätigkeit schult soziale Fähigkeiten. Einem Bäcker dagegen hilft sie wohl eher wenig und sollte daher nicht in dessen Lebenslauf auftauchen.

Bewerber dürfen allerdings nicht nur ihre für den Beruf unerheblichen Lieblingsbeschäftigungen weglassen, sondern auch vermeintlich zentrale Informationen. Das gilt zumindest, wenn diese nichts über ihre Qualifikation für den Job aussagen, erklärt Martina Perreng, Arbeitsrechtlerin beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Berlin. Dazu gehörten Angaben zu Schwangerschaft oder Familienplanung und zur sozialen Herkunft, aber auch solche zu Alter, Nationalität, Konfession, Geschlecht oder Mitgliedschaft in Parteien oder Gewerkschaften.

(gms2)
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