Twitter und Co Apple iPhone 6, Watch und Pay - Reaktionen im Netz

Düsseldorf · Die Apple Watch war der eigentliche Star des Abends. Wurde ihre Präsentation doch auch mit dem legendären Jobs-Zitat "One more thing" von Tim Cook eingeläutet. Doch auch die beiden neuen iPhone-Modelle und das Bezahlsystem Apple Pay sorgten in Cupertino für Begeisterung. Wir haben uns einmal im Netz umgeschaut, wie die neuen Produkte dort ankommen.

Apple iPhone und Watch - Reaktionen im Netz
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Foto: afp, js/pr

"Appel macht nichts wirklich neu, nur häufig besser" - oder sie verstehen es, die Sachen besser zu vermarkten. Das war auch am Dienstagabend wieder einmal der Fall.

Auf die Smartwatch mussten Fans des Apfelkonzerns wirklich lange warten. Die Konkurrenz von Samsung, Motorola, LG, Pebble, Sony und Co. haben die kleinen Geräte fürs Handgelenk schon lange im Angebot oder stehen kurz davor.

Die "Digitale Krone" ist interessanter Ansatz für die Bedienung einer Computeruhr. Doch was machen Leute (wie der Schreiber dieser Zeilen), die ihre Uhr am rechten Handgelenk tragen? Kann die Apple Watch gedreht werden, so dass die Krone dann wieder zur Hand zeigt? Sonst bedeckt man das Display doch wieder mit der Hand, wenn man die Uhr bedienen will.

Die Experten aus der Modewelt sind sich nicht ganz einig, was sie von dem Design der Apple Watch halten sollen. Die einen finden lobende Worte für das saubere und aufgeräumte Design, anderen wiederum ist das Aussehen nicht revolutionär genug. Bemängelt wird auch, die Uhr habe eine zu maskuline Anmutung. Immerhin, kann man dem entgegenhalten, bringt Apple die Uhr in zwei Größen, so dass sie auch an zierlichen Armen nicht zu klobig aussehen sollte.

Apple: iPhone 6 und iPhone Plus – Die ersten Bilder
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Das Apple iPhone 6 und das iPhone 6 Plus

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Foto: ap

In der Presselandschaft bekommt Apple viel Lob für seine neuen Produkte. "Apple ist zurück, und zwar besser denn je. (...) Die neuen iPhones mit ihren deutlich größeren Bildschirmen im Vergleich zu den vorherigen Modellen sind signifikante Verbesserungen für Apples Smartphone-Linie", schreibt etwa die "New York Times".

Das "Wall Street Journal" meint: "Die offensichtlichste Verbesserung der neuen Telefone ist der größere Bildschirm. (...) Der Mangel an Smartphones mit großem Bildschirm begann, zum Problem für Apple zu werden."

"Re/code" schreibt über den Bezahldienst Apple Pay: "Es hat das Potential, eines der wichtigsten Neuheiten von Apple zu sein, weil es zu einer kontinuierlichen Umsatzquelle für den Konzern werden könnte, der üblicherweise ständig neue Produkte auf den Markt bringen muss, um Umsatzwachstum zu generieren."

"Die Zeit wird zeigen, ob die neue Apple Watch das erste 'must have Wearable' für den Massenmarkt wird. (...) Apple muss aber noch einige grundlegende Fragen beantworten, an denen auch die Wettbewerber verbissen arbeiten. Sind die abgespeckten Apps der Uhr - die auf Nachrichten oder Anrufe antworten, den Puls messen oder Fitnessziele analysieren - genug, damit eine solche Uhr massentauglich wird?", fragt man sich bei "USA Today".

Apple Watch: Das sind die ersten Bilder
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Das ist die Apple Watch

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"Spiegel Online" meint zur Apple Watch: "Die Apple-Smartwatch ist weder überraschend noch eine echte Innovation: Diverse Hersteller bieten derartige Geräte mittlerweile an, und mindestens Motorolas Moto 360 kann in Sachen Design durchaus mit Apples Watch mithalten. Durchgesetzt hat sich diese Geräteklasse bislang aber nicht - und das könnte Apple nun trotz allem ändern."

"The Verge" lobt: "Alles in allem sieht die Apple Watch besser aus als die meisten ihrer Konkurrenten — wobei das auch ziemlich einfach ist."

Hundertprozentig ausgereift scheint die Uhr indes noch nicht zu sein. Warum würde Apple sich sonst noch Zeit bis 2015 lassen, um das Schmuckstück in den Handel zu bringen? Zumal dem Konzern so auch noch das lukrative Weihnachtsgeschäft entgeht.

Immerhin ist Apple bei den Bildschirmgrößen der iPhones über seinen Schatten gesprungen und bietet die Geräte nun mit ordentlichen Abmessungen an. 4,7 Zoll misst das Display des iPhone 6, 5,5 das des iPhone 6 Plus. Die Nachfrage nach diesen Abmessungen - besonders im asiatischen Raum sind sie sehr beliebt - hat offenbar schwerer gewogen als das immer wieder aus Cupertino vorgebrachte Argument, die Bedienbarkeit der Geräte leide darunter.

Als kleine Krücke hat man sich einen Trick einfallen lassen: Drückt man zweimal auf den Homebutton, schrumpft der Bildschirm zusammen und soll so problemlos auch mit kleinen Händen zu bedienen sein.

Cook pries die Neuerungen als "den größten Fortschritt in der Geschichte der iPhones". Die Smartphones fallen dünner aus als ihre Vorgänger, verfügen über eine deutlich längere Batterielaufzeit und sind mit einem schnelleren Prozessor sowie einer leistungsstärkeren Kamera ausgestattet. In Deutschland soll das iPhone 6 ab 699 Euro und das iPhone 6 Plus ab 799 Euro erhältlich sein, Verkaufsstart ist der 19. September.

Der neue Bezahldienst Apple Pay - zunächst ohnehin nur in den USA verfügbar - ist auch nichts Revolutionäres. Schon viele Versuche sind in der Vergangenheit gescheitert, ein Bezahlsystem per Smartphone (oder damals noch per Handy) einzuführen.

Tim Cook schob das bei seiner Präsentsation darauf zurück, dass in der Vergangenheit immer darauf geschaut wurde, ein möglichst gutes Geschäft zu machen. Man stelle nun aber den Kunden in den Mittelpunkt und das solle, so Cook, Apple Pay zum Durchbruch verhelfen.

Zu wünschen wäre es ihm. Ein solches System ist lange überfällig. Und ist diese Form der Bezahlung erst einmal etabaliert, werden andere Anbieter auf den Zug aufspringen.

Apple macht nichts wirklich neu, nur häufig besser - Drücken wir die Daumen, dass es hier mal wieder funktioniert.

(csr)
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