Experten warnen Mehrwertsteuererhöhung kostet 190.000 Jobs
Nürnberg (RPO). Die Mehrwertsteuererhöhung wird in den kommenden drei Jahren rund 190.000 Arbeitsplätze kosten. Das hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung errechnet. Der Grund: Weil die zusätzlichen Steuereinnahmen komplett zur Haushaltskonsolidierung verwendet würden, werde der Wirtschaft Nachfrage entzogen.
Zwar erhalte die Arbeitslosenversicherung Zuschüsse aus der Mehrwertsteuerrerhöhung und könne so ihren Beitragssatz senken, rechnen die Experten des Forschungsinsituts vor. Doch im Gegenzug würden in anderen Zweigen der Sozialversicherung Steuermittel in fast gleicher Höhe gekürzt, was zu einem Anstieg der Beitragssätze führe. Daher komme es nicht zu einer realen Entlastung.
Würden die Mittel aus der Mehrwertsteuererhöhung verwendet, um den Beitragsssatz zur Sozialversicherung zu senken oder die Sozialausgaben zu erhöhen, wäre den Experten zufolge kurzfristig mit 180.000 bis 300.000 zusätzlichen Jobs zu rechnen - durch niedrigere Arbeitskosten und höhere Nachfrage.
Langfristig gehe von der Mehrwertsteuersteuererhöhung jedoch ein positiver Effekt aus, prophezeien die Experten. Wenn die Staatshaushalt konsolidiert werde, sinke die Abgabenquote. Das rege Investitionen an.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wird von der Bundesagentur für Arbeit getragen.