Kraftstoffe Benzin wird 2007 schon wieder teurer

Hamburg (rpo). Autofahrer können sich schon mal auf den nächsten Preisschock an der Zapfsäule gefasst machen: Der Preis für Diesel und Benzin soll zum 1. Januar 2007 voraussichtlich um 6 Cent pro Liter steigen. Dies teilte der Mineralölkonzern Shell in Hamburg mit. Als Grund gab der Konzern die steigende Mehrwertsteuer sowie die Abschaffung einiger Steuervergünstigungen an.

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Foto: gms

Der Konzern wies auf den Wegfall der Steuerbegünstigung auf Biodiesel und eine geplante gesetzliche Pflicht zur Beimischung von teuren Biokraftstoffen in Diesel und Benzin hin.

"Wir rechnen durch diese Effekte zusammen mit wenigsten 6 Cent zusätzlich pro Liter Benzin und Diesel", sagte Shell-Manager Jörg Adolf bei der Vorstellung einer Studie zu Biokraftstoffen.

Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) bestätigte die Angaben im Wesentlichen. "Weil die Gesetzgebung noch nicht abgeschlossen ist, können noch keine endgültigen Berechnungen vorgenommen werden", sagte Sprecherin Barbara Meyer-Bukow. Sie bestätigte jedoch die Größenordnung von 6 Cent pro Liter, falls der Rohölpreis hoch bleibe und bei der geplanten Beimischung eine für die Industrie teure technische Lösung beschlossen werde. Drei Cent entfallen auf die Mehrwertsteuer, der Rest auf die Biokraftstoffe.

Am Mittwoch kostete ein Liter Diesel nach Angaben von Aral im Schnitt 1,16 Euro, ein Liter Superbenzin 1,37 Euro. Im Computerhandel der New Yorker Rohstoffbörse fiel der Ölpreis um 8 US-Cent auf 72,80 Dollar pro Barrel (159 Liter).

Shell legte am Mittwoch eine Studie vor, wonach eine stärkere Förderung der so genannten Biokraftstoffe der zweiten Generation mehr zur CO2-Entlastung beitragen könnte, als eine reine Förderung etwa von klassischem Biodiesel aus Raps. So wird für die Biokraftstoffe der zweiten Generation zum Beispiel die ganze Pflanze verarbeitet, nicht nur die Frucht. Auch Ernteabfälle wie Stroh können dafür verarbeitet werden. In der vom Hamburger HWWI-Institut erstellten Studie sprechen sich die Wissenschaftler dafür aus, Biokraftstoffe umso stärker zu förder, je mehr CO2 sie einsparen.

(ap)
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