Grundsätzlich kann man sagen – Heizöl entsteht aus Erdöl. Das wiederum aus dem viele Millionen Jahre dauernden Prozess der Umwandlung abgestorbener Mikroorganismen im Boden entstanden ist. Aber bis aus Erdöl das Heizöl im Öltank des Kunden entsteht, muss ein sehr komplexer Prozess ablaufen, den allerdings der Mensch vornimmt. Kurz zusammengefasst geht es darum, dass das geförderte Erdöl, das dann als Rohöl bezeichnet wird, gereinigt und gefiltert wird, ehe es zur Raffinerie transportiert wird. Dabei werden vor allem Wasser und Sand sowie Salze und Gasanteile entfernt. In den Raffinerien müssen mehrere komplizierte chemische Prozesse ablaufen, ehe aus dem Rohöl das zum Heizen verwendbare Heizöl entsteht – das dann wiederum zum Endkunden transportiert wird. In Europa ist übrigens Rotterdam in den Niederlanden der wichtigste Umschlagplatz für Heizöl.
Wie setzt sich der Ölpreis zusammen?
Drei Komponenten bestimmen den Preis je Liter Heizöl: Zum einen sind das der Produktenpreis, die Energie- und Mehrwertsteuer sowie der Deckungsbeitrag. Allerdings geht dem der Rohölpreis voraus – steigt der Rohölpreis, der an Rohstoffbörsen gehandelt wird, steigt also folgerichtig auch der Heizölpreis. Die Energie- und Mehrwertsteuer liegt derzeit bei 6,14 Cent pro Liter – dieser Steuersatz ist unabhängig vom jeweils geltenden Literpreis Heizöl. Der Produktpreis bezeichnet den Einkaufspreis, den Händler bezahlen müssen. Dieser ist von vielen Faktoren abhängig, etwa von Angebot und Nachfrage, aber auch von Politik und Wirtschaft. Auch der Dollarkurs spielt hier eine Rolle. Unter dem Deckungsbeitrag versteht man die Kosten für den Transport und die Lagerung des Heizöls, aber auch Personal- und Verwaltungskosten und nicht zuletzt der Gewinn stehen hier zu Buche. Das bedeutet, dass es einen Wettbewerb unter den Anbietern gibt – von dem letztlich ein Stück weit die Kunden profitieren.
Wieviel Heizöl brauche ich im Jahr?
Diese Frage lässt sich natürlich nicht einfach so pauschal beantworten, da sie von den individuellen Gewohnheiten und Verbräuchen abhängig ist. Kurz gesagt: Jemand, der mehr heizt, weil er es wärmer haben will, braucht selbstverständlich mehr Heizöl. Allerdings gibt es einen Durchschnittswert für den Heizölverbrauch der Deutschen – der liegt bei 15,4 Litern Heizöl pro Quadratmeter und Jahr, wenn man heizt und Wasser mit Öl erwärmt. 13,6 Liter sind es, so eine Techem-Studie in einem milden Winter, wenn man nur die Heizung mit Öl betreibt. Um nun den eigenen Verbrauch zu berechnen, muss man einfach die Menge Heizöl, die man pro Jahr verbraucht hat (beispielsweise 4000 Liter), durch die beheizte Fläche – etwa 220 Quadratmeter – teilen. Damit hat man einen Verbrauch von 18,19 Liter pro Quadratmeter pro Jahr.
Prognose: Steigen oder fallen die Heizölpreise?
Prognosen sind immer schwer abzugeben, aber es lohnt sich dennoch, die Entwicklungen rückwirkend zu betrachten, um zu überlegen, wie die Preise sich weiter entwickeln könnten. Im Jahr 2022 sind die Heizölpreise zwar stabil geblieben – wenngleich auf einem hohen Niveau. Wenn man sich die Preise von 2020 ansieht und sie mit 2022 vergleicht, dann sieht man eine ungefähre Verdreifachung pro 100 Liter Heizöl. Das Ölmarkt-Portal Tecson.de geht davon aus, dass Inflation, Rezession und Krisen den Heizölpreis konstant hochhalten werden. Andere Portale gehen aber von einer weiteren Erhöhung aus. Diese unterschiedlichen Einschätzungen der Experten machen letztlich deutlich, wie unsicher Prognosen in diesem Zusammenhang sind. Denn nicht zuletzt sind es die schwankenden Preisfaktoren, die den Endpreis so schwer vorauszusagen machen.
Nach Irans Angriff auf IsraelSo wirkt sich der Nahostkonflikt jetzt auf Ölpreis und Börsen aus
Als der Iran am Dienstagabend seinen Raketenangriff auf Israel startet, ist an der Wall Street erst Mittag. Dort zeichnen sich die Auswirkungen auf die Wirtschaft ab - nicht nur für den Nahen Osten.
Börse, Ölpreis, Dollar, KonjunkturDas müssen Anleger vor der US-Wahl wissen
Kamala Harris oder Donald Trump? Der Wahlausgang wird auch Folgen für die Wirtschaft und die Börse haben. Was Anleger mit Blick auf Ölpreis, Dollar, Kurse wissen müssen.
Wirtschaftliche Folgen des iranischen Angriffs„Ein Ölpreis von 100 Dollar könnte schnell erreicht werden“
Die Märkte reagieren erstaunlich gelassen auf den iranischen Angriff – doch das könnte sich schnell ändern. Die Sorge gilt der Straße von Hormus. Die Folgen für Öl- und Spritpreise, für Flüge und Konjunktur.
PreisentwicklungÖlpreis sinkt nach Iran-Angriff – Hoffen auf „maßvolle“ Reaktion Israels
Nach dem iranischen Angriff auf Israel sind die Ölpreise am Montag gesunken. Angesichts der Spannungen zwischen beiden Ländern waren die Ölpreise im Vorfeld bereits gestiegen. Das sind die Hintergründe.
Folgen für Autofahrer, Firmen, VerbraucherWas bedeutet der iranische Angriff auf Israel für Ölpreis und Weltwirtschaft?
Die Nervosität ist groß. Erste Märkte wie der für Bitcoin haben bereits reagiert. Gold hat bereits zuvor ein Rekordhoch erreicht. Die Folgen der Krise für Firmen, Verbraucher und Autofahrer.
Fünf Tipps, wie man trotzdem sparen kannSo teuer wird der Sprit in NRW
Die Nahost-Krise treibt den Ölpreis, die CO2-Abgabe steigt. Zum Verhalten der Konzerne in Ferien hat das Kartellamt eine klare Meinung. Der ADAC verrät, wie NRW im Ländervergleich dasteht. Fünf Tipps, wie man trotzdem sparen kann.
WohnungenNRW-Baupreise im Februar um 2,9 Prozent gestiegen
Die NRW-Statistikbehörde meldet für den Februar den geringsten Preisanstieg der vergangenen drei Jahre. Aber ein Grund könnte das Bauen in Deutschland auch wieder deutlich teurer machen.
Immer neue Angriffe der HuthiWas die Suez-Krise für Verbraucher in Deutschland bedeutet
Die Attacken der Huthi-Rebellen auf Frachtschiffe zwingen die Reedereien, um Afrika herum zu fahren. Maersk warnt, das könne noch Monate so gehen. Das treibt Energiepreise, Frachtraten und Lieferzeiten. Hapag-Lloyd bietet nun den Landtransit durch Saudi-Arabien an.
Hamas-Angriff auf IsraelEine neue Ölkrise ist derzeit nicht in Sicht
Der Hamas-Angriff hat den Preis steigen lassen. Das weckt Erinnerungen an die Folgen des Jom-Kippur-Krieges im Oktober 1973. Doch die Ausgangslage ist diesmal eine ganz andere als vor 50 Jahren.
Halbjahresbilanz 2023Spritpreise laut ADAC in Deutschland zu hoch
Auch wenn Superbenzin und Diesel im ersten Halbjahr 2023 sehr viel günstiger als im gleichen Zeitraum 2022 waren - die Spritpreise in Deutschland sind nach Ansicht des ADAC zu hoch.
US-AnalyseDiese Folgen hat der Preisdeckel für russisches Öl
Russland exportiert heute mehr Öl als vor Beginn seiner Invasion in die Ukraine, zum Beispiel neuerdings nach Pakistan. Trotzdem verdient das Land damit deutlich weniger als zuvor.
Könnten weiter sinkenSpritpreise erstmals wieder unter Vorjahreswert seit Ukraine-Krieg
Die Spritpreise liegen im Monatsdurchschnitt wieder unter dem Vorjahreszeitraum. Das liegt vor allem am Vergleichswert. Doch es gibt Hoffnung, dass es weiter nach unten geht.
Kein Vergleich zum VorjahrSpritpreis normalisiert sich und könnte weiter sinken
Vor einem Jahr schockten die Spritpreise die deutschen Autofahrer, jetzt werden sie zur Inflationsbremse - einfach nur, weil sich die Lage etwas normalisiert hat. Und in den kommenden Monaten könnten sie weiter sinken.
Geldserie (1)Wie man richtig in Rohstoffe investiert
Serie · Einst galt das Edelmetall als sicherer Hafen. Diese Zeiten sind vorbei. Silber dagegen könnte angesichts der Energiewende eine große Zukunft haben. Warentermingeschäfte sind mitunter riskant.
Kein Bezug zu ÖlpreisdeckelWas wir über den Öltanker-Stau am Bosporus wissen
20 Öltanker aus dem Schwarzmeer hängen vor der Türkei fest. Das hat Anlass zu Spekulationen über einen Zusammenhang mit dem Ölpreisdeckel der EU gegeben. Doch der Grund liegt anderswo.
Geothermie in DuisburgEine klimaneutrale Alternative zum Gas
Serie · Unter den Füßen der Menschen in Duisburg schlummert ein geothermischer Schatz. Die Erschließung steht erst in den Anfängen. Dabei wäre Geothermie eine klimaneutrale Alternative zum Gas.
ÖlpreiseBiden kündigt „Konsequenzen“ für Saudi-Arabien an
Das von Saudi-Arabien dominierte Ölkartell Opec+ hat beschlossen, weniger Öl zu fördern. Weil dies den Ölpreis in die Höhe treiben und damit Russland nutzen könnte, stellen die USA nun ihre Beziehung zu Saudi-Arabien auf den Prüfstand.
Benzinpreise könnten steigenAllianz Opec+ fördert ab November deutlich weniger Öl
Es war das erste persönliche Treffen vieler Öl-Minister der Opec+ seit März 2020. Die Entscheidungen der Runde aus 23 Staaten zur Ölförderung sind tendenziell keine gute Botschaft für Autofahrer.
Frankreichbesuch nach JournalistenmordHerzlicher Empfang für saudi-arabischen Kronprinz bei Macron
Nach US-Erkenntnissen hat Mohammed bin Salman den Mord an Journalist Khashoggi in Istanbul vor vier Jahren persönlich gebilligt. Trotz Protesten lud Macron den saudi-arabischen Kronprinzen ein - und drückte ihm lange die Hand.
Kolumne „Geld und Leben“Der Tankrabatt-Flop überrascht nicht!
Meinung · Warum man hätte wissen können, dass die per Spritsteuersenkung angepeilte Entlastung nicht bei den Autofahrern ankommt – und was es bei künftigen Überlegungen zu beachten gilt.
SpritpreiseDiesel im Rheinland schon vor Steuersenkung etwas günstiger
Am Mittwoch sinken die Steuern auf Diesel und Benzin bundesweit – es drohen Engpässe. Der ADAC und Verbraucherschützer warnen vor radikaler Preisreduzierung.
Spritpreise auf drei Euro drohenDiese Folgen hätte ein Öl-Embargo
Die EU-Kommission schlägt ein vollständiges Einfuhrverbot bis Jahresende vor. Die Industrie hält das für verkraftbar. Minister Habeck stellt die Bürger auf harte Zeiten ein. Spritpreise steigen, kurzfristig sind auch drei Euro pro Liter möglich, erwarten Ökonomen.
Neue Sanktionen gegen RusslandÖl-Embargo ist riskant, aber verkraftbar
Meinung · Ein Embargo gegen Öl ist für die deutsche Wirtschaft – anders als beim Gas – verkraftbar. Doch selbst dieses könnte Putin mehr nützen als schaden, wenn die Solidarität zwischen den Ländern nicht funktioniert. Sanktionspolitik ist komplizierter, als die schlichten Rufe von Friedrich Merz glauben lassen. Und sie ist löchriger, als Annalena Baerbock vorgibt.
InflationWarum Sprit und Lebensmittel immer teurer werden
Analyse · Russlands Krieg gegen die Ukraine heizt die Inflation an. Die Erzeugerpreise erhöhen sich um 31 Prozent, das ist der stärkste Anstieg seit 1949. Gas, Strom, Sprit und Nahrungsmittel werden immer teurer. Das trifft arme Haushalte besonders. Nun stellt die Bundesbank endlich eine Zinswende in Aussicht.
20.04.2022
Gibt es regionale Unterschiede bei den Ölpreisen?
Tatsächlich gibt es die – und erklärbar ist das durch die bereits erwähnte Zusammensetzung des Ölpreises. Und wenn es um regionale Unterschiede geht, ist der Deckungsbeitrag entscheidend. Denn auch, wenn hier ein Wettbewerb vorhanden ist, sind Faktoren wie die zu fahrende Auslieferungsstrecke des Heizöls unterschiedlich. Grundsätzlich gilt hier, dass der regionale Heizölpreis in aller Regel vom bundesweiten Durchschnitt abweicht. Letzterer wird täglich ermittelt, daraus ergeben sich dann wiederum die schwankenden Regionalpreise. Interessant ist hier die Lage Rotterdams als Hauptumschlagsplatz des raffinierten Erdöls in Europa. Denn demzufolge sind die Heizölpreise im Süden Deutschlands meist teurer als im Norden, da sie weiter angeliefert werden müssen. Hier sollte man eventuell über eine Sammelbestellung nachdenken, da dann der Preis für den einzelnen Besteller natürlich sinken dürfte.
Was ist billiger – Heizöl oder Gas?
Derzeit ist das im Grunde genommen keine Frage. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und des damit einhergehenden Verhaltens des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Lieferstopp russischen Gases nicht nur androht, sondern auch umsetzt, ist der Gaspreis in den vergangenen Wochen und Monaten praktisch explodiert. Zwar ist auch der Ölpreis teurer als noch vor wenigen Jahren, aber dennoch ist das Heizen mit Gas derzeit extrem teurer – und wird durch die anstehende Gasumlage noch einmal erhöht werden. Fraglich ist aber, ob das auch so bleiben wird, da hier die Entwicklungen sehr dynamisch sind – Experten gehen davon aus, dass Öl schon bald wieder teurer als Gas sein könnte.