
Ölpreis: Aktuelle News und Infos zu Preiserhöhungen in NRW
Foto: dpa/Patrick PleulÖlpreis
Wie entsteht Heizöl?
Grundsätzlich kann man sagen – Heizöl entsteht aus Erdöl. Das wiederum aus dem viele Millionen Jahre dauernden Prozess der Umwandlung abgestorbener Mikroorganismen im Boden entstanden ist. Aber bis aus Erdöl das Heizöl im Öltank des Kunden entsteht, muss ein sehr komplexer Prozess ablaufen, den allerdings der Mensch vornimmt. Kurz zusammengefasst geht es darum, dass das geförderte Erdöl, das dann als Rohöl bezeichnet wird, gereinigt und gefiltert wird, ehe es zur Raffinerie transportiert wird. Dabei werden vor allem Wasser und Sand sowie Salze und Gasanteile entfernt. In den Raffinerien müssen mehrere komplizierte chemische Prozesse ablaufen, ehe aus dem Rohöl das zum Heizen verwendbare Heizöl entsteht – das dann wiederum zum Endkunden transportiert wird. In Europa ist übrigens Rotterdam in den Niederlanden der wichtigste Umschlagplatz für Heizöl.
Wie setzt sich der Ölpreis zusammen?
Drei Komponenten bestimmen den Preis je Liter Heizöl: Zum einen sind das der Produktenpreis, die Energie- und Mehrwertsteuer sowie der Deckungsbeitrag. Allerdings geht dem der Rohölpreis voraus – steigt der Rohölpreis, der an Rohstoffbörsen gehandelt wird, steigt also folgerichtig auch der Heizölpreis. Die Energie- und Mehrwertsteuer liegt derzeit bei 6,14 Cent pro Liter – dieser Steuersatz ist unabhängig vom jeweils geltenden Literpreis Heizöl. Der Produktpreis bezeichnet den Einkaufspreis, den Händler bezahlen müssen. Dieser ist von vielen Faktoren abhängig, etwa von Angebot und Nachfrage, aber auch von Politik und Wirtschaft. Auch der Dollarkurs spielt hier eine Rolle. Unter dem Deckungsbeitrag versteht man die Kosten für den Transport und die Lagerung des Heizöls, aber auch Personal- und Verwaltungskosten und nicht zuletzt der Gewinn stehen hier zu Buche. Das bedeutet, dass es einen Wettbewerb unter den Anbietern gibt – von dem letztlich ein Stück weit die Kunden profitieren.
Wieviel Heizöl brauche ich im Jahr?
Diese Frage lässt sich natürlich nicht einfach so pauschal beantworten, da sie von den individuellen Gewohnheiten und Verbräuchen abhängig ist. Kurz gesagt: Jemand, der mehr heizt, weil er es wärmer haben will, braucht selbstverständlich mehr Heizöl. Allerdings gibt es einen Durchschnittswert für den Heizölverbrauch der Deutschen – der liegt bei 15,4 Litern Heizöl pro Quadratmeter und Jahr, wenn man heizt und Wasser mit Öl erwärmt. 13,6 Liter sind es, so eine Techem-Studie in einem milden Winter, wenn man nur die Heizung mit Öl betreibt. Um nun den eigenen Verbrauch zu berechnen, muss man einfach die Menge Heizöl, die man pro Jahr verbraucht hat (beispielsweise 4000 Liter), durch die beheizte Fläche – etwa 220 Quadratmeter – teilen. Damit hat man einen Verbrauch von 18,19 Liter pro Quadratmeter pro Jahr.
Prognose: Steigen oder fallen die Heizölpreise?
Prognosen sind immer schwer abzugeben, aber es lohnt sich dennoch, die Entwicklungen rückwirkend zu betrachten, um zu überlegen, wie die Preise sich weiter entwickeln könnten. Im Jahr 2022 sind die Heizölpreise zwar stabil geblieben – wenngleich auf einem hohen Niveau. Wenn man sich die Preise von 2020 ansieht und sie mit 2022 vergleicht, dann sieht man eine ungefähre Verdreifachung pro 100 Liter Heizöl. Das Ölmarkt-Portal Tecson.de geht davon aus, dass Inflation, Rezession und Krisen den Heizölpreis konstant hochhalten werden. Andere Portale gehen aber von einer weiteren Erhöhung aus. Diese unterschiedlichen Einschätzungen der Experten machen letztlich deutlich, wie unsicher Prognosen in diesem Zusammenhang sind. Denn nicht zuletzt sind es die schwankenden Preisfaktoren, die den Endpreis so schwer vorauszusagen machen.
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Was ist billiger – Heizöl oder Gas?
Derzeit ist das im Grunde genommen keine Frage. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und des damit einhergehenden Verhaltens des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Lieferstopp russischen Gases nicht nur androht, sondern auch umsetzt, ist der Gaspreis in den vergangenen Wochen und Monaten praktisch explodiert. Zwar ist auch der Ölpreis teurer als noch vor wenigen Jahren, aber dennoch ist das Heizen mit Gas derzeit extrem teurer – und wird durch die anstehende Gasumlage noch einmal erhöht werden. Fraglich ist aber, ob das auch so bleiben wird, da hier die Entwicklungen sehr dynamisch sind – Experten gehen davon aus, dass Öl schon bald wieder teurer als Gas sein könnte.