Fortuna Rostocker Ordner helfen Fortuna

Beim Zweitliga-Spiel am 21. Oktober dürfen keine Hansa-Fans in die Düsseldorfer Arena. Die Rheinische Post erklärt, wie die Vereine den Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes gerecht werden wollen.

Rostock-Fans: Ausschreitungen in Düsseldorf
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Das Reiseverbot für Rostocker Fußballfans zum Zweitligaspiel des FC Hansa bei Fortuna am 21. Oktober (18 Uhr, Esprit-Arena) - vom Deutschen Fußball-Bund nach den Ausschreitungen beim Spiel in Frankfurt verhängt - hat viele Fragen aufgeworfen. Die Rheinische Post gibt mit Unterstützung von Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger Antworten auf die wichtigsten.

Wie will der DFB sicherstellen, dass keine Rostocker anreisen? Seit dem 10. Oktober wird auf jede im Vorverkauf abgesetzte Karte der Name des Käufers aufgedruckt. Zuvor muss der Personalausweis vorgelegt werden, und auch in der Arena wird dieser kontrolliert.

Wer bekommt keine Karte? Dass niemand ins Stadion darf, dessen Wohnort-Postleitzahl mit "1" (wie in Rostock) beginnt, ist ein Gerücht. "Das ließe sich doch gar nicht durchziehen", sagt Jäger. "Wir haben zum Beispiel viele Fans in Berlin, die wollen wir doch nicht aussperren." Bei den Kontrollen wird in jedem Einzelfall entschieden, ob der Zugang verweigert wird. Klar ist, dass niemand hineindarf, der irgendein Fan-Utensil des FC Hansa bei sich führt.

Wer kontrolliert - und wo? Hansa Rostock bringt eigenes Ordnungspersonal mit, und an jedem Arena-Eingang - auch zu den Blöcken der Fortuna-Fans - wird mindestens ein Rostocker Sicherheitsbeauftragter stehen. "Die Hansa-Jungs kennen ihre Leute", versichert Fortunas Finanzchef. "Und wer erkannt wird, darf nicht in die Arena."

Gibt es Probleme, wenn ein Zuschauer bereits eine Karte ohne Namensaufdruck erworben hat? Nein - vorausgesetzt, er oder sie kann mit seinem Personalausweis nachweisen, kein Rostocker zu sein. "Wer vor dem 10. Oktober gekauft hat, darf deshalb nicht bestraft werden", erklärt Jäger. "Die Wahrscheinlichkeit, dass ein gewaltbereiter Zuschauer zuvor eine Karte erworben hat, ist äußerst gering."

Was ist mit Fortuna-Fans, die in Rostock wohnen? "Die haben Pech und kommen nicht rein", sagt Jäger. Es sei denn, der Zuschauer sei als Fortuna-Mitglied oder langjähriger Anhänger persönlich bekannt.

Und wenn Rostocker Anhänger in die Arena kommen, weil sie in Düsseldorf leben? Paul Jägers Antwort ist unmissverständlich: "Jeder Hansa-Fan, der im Stadion erwischt wird, ist reif. Schon das Jubeln bei einem Rostocker Tor wäre für den Betreffenden ein Problem, darauf achten wir. Nötig wäre das allerdings nicht, denn die schießen bei uns sowieso kein Tor."

Welche Mehrkosten bleiben an Fortuna hängen? Keine. Der Einnahmeausfall wird durch die 25 000 Euro, die der FC Hansa an Fortuna zahlen muss, weitgehend gedeckt. Jäger zufolge entstehen durch die Kontrollen keine Mehrkosten, weil Fortunas eigenes Personal für den Namensaufdruck sorge und die notwendigen zusätzlichen Ordner aus Rostock kommen.

Was geschieht, wenn von einem Besuchsverbot näher beieinander liegende Vereine betroffen wären? In diesem Fall würde der DFB Jäger zufolge wohl von vornherein eine andere Strafe wählen. "Bei einem Spiel Duisburg gegen Düsseldorf zum Beispiel ließe sich doch gar nicht mehr unterscheiden, welche Fans von wo kommen", sagt der Fortuna-Vorstand. "Ich denke, wenn ein solches Derby bevorstünde, würde der DFB den betreffenden Klub vermutlich eher bei einem Heimspiel bestrafen."

(rai)
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