Fortuna Düsseldorf Für Fortunas Trainer Reck ist die Mannschaft der Star
Düsseldorf · Im letzten Test besiegen die Düsseldorfer Wigan Athletic mit 4:1. Nach der Pause steigert sich das Team, das Freitag in die Saison startet.
Im alten Paul-Janes-Stadion am Flinger Broich besinnt sich Oliver Reck auf das, was Fußball ausmacht — die Gemeinschaft. Dabei achtet der Trainer des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf nicht nur auf das spielerische Kollektiv, sondern auch auf die Beziehungsdynamik im Kader, die ihn zusammenhält. Nach dem 4:1-Sieg im letzten Testspiel gegen Wigan Athletic setzt er dabei auf eine schlichte, aber doch eindrucksvolle Weise des Zusammenschweißens, was neudeutsch als Teambuilding beschrieben wird. Auf dem Rasen wird eine Garnitur mit Biertischen und -bänken aufgebaut. Hier sitzt die Mannschaft zusammen, isst und trinkt.
Das ist aber nur ein Beispiel, das zeigt, wie wichtig Oliver Reck der Mannschaftsgedanke ist. Dass alle Spieler zum Team gehören, hatte er zuvor unterstrichen, indem er 22 Akteure einsetzte. Nur die Verletzten Oliver Fink und Ihlas Bebou, der dritte Torhüter Robin Heller und Giannis Gianniotas, der allerdings noch abgegeben werden soll, spielten nicht. Reck demonstrierte zugleich, dass es ihm gemeinsam mit Manager Helmut Schulte gelungen ist, einen Kader zusammenzustellen, in dem jede Position doppelt besetzt ist.
Der 4:1-Erfolg war verdient, obwohl es vor der Pause noch nicht rund lief. Der englische Zweitligist, im Vorjahr FA-Cup-Sieger und Absteiger, war zeitweise überlegen. Er überzeugte zwar nicht spielerisch, jedoch durch seine robuste, geradlinige Spielweise. Glück hatten die Gastgeber noch bei einem Lattenschuss, doch als sich Pinto vor der Abwehr einen schlimmen Fehlpass leistete und Bodzek nur mit einem Foul zu helfen wusste, gingen die Gäste per Elfmeter in Führung (23.). Es war zugleich die Quittung dafür, dass die Viererkette nicht sattelfest wirkte und sich einige Ungenauigkeiten beim Passspiel leistete.
Die erste schöne Kombination, von Liendl eingeleitet, der auf der linken Seite etwas verschenkt war und seine Möglichkeiten nicht wie gewohnt entfalten konnte, führte zum Ausgleich durch Jimmy Hoffer (33.).
Nach dem Wechsel zeigte die Fortuna 20 Minuten lang, wie spielfreudig und offensivstark sie agieren kann. Die eingewechselten Schauerte und Bolly sorgten auf der rechten Seite für viel Schwung, ehe weitere Wechsel den Spielfluss hemmten. Hoffer (52.), Bolly (63.) und Benschop (83.) erzielten die weiteren Tore.
"Wir haben umgesetzt, was wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben und ordentlich nach vorne gespielt", meinte Oliver Reck. "Zwar hat Wigan deutlich nachgelassen, auf der anderen Seite war das aber nicht Grün-Weiß Dankersen, sondern der FA-Cup-Sieger von 2013. Aber die Vorbereitung ist sowieso nur die halbe Wahrheit, die Liga zählt." Und in die startet Fortuna am Freitag (20.30 Uhr) daheim gegen den Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig.
Recks Mannschaft steht. "Das war eine gute Generalprobe", urteilte Spielmacher Liendl. "Wir haben keine hundertprozentige Chance zugelassen." Mathis Bolly fand den Test "sehr dynamisch und sehr gut fürs Selbstvertrauen". Torjäger Jimmy Hoffer urteilte, die Mannschaft habe sich "gegen einen starken Gegner richtig ins Spiel reingebissen".