Fortuna Düsseldorf Fortuna stellt heute die Weichen

Düsseldorf · Anschluss ans vordere Mittelfeld oder Abstiegskampf – die Bundesliga-Partie gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr/Live-Ticker) gibt die Düsseldorfer Richtung für die kommenden Wochen vor. Den Gegner sieht Trainer Norbert Meier als unberechenbar an, schon vor der Trennung von Felix Magath.

Voronin und Ilsö sind zurück
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Anschluss ans vordere Mittelfeld oder Abstiegskampf — die Bundesliga-Partie gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr/Live-Ticker) gibt die Düsseldorfer Richtung für die kommenden Wochen vor. Den Gegner sieht Trainer Norbert Meier als unberechenbar an, schon vor der Trennung von Felix Magath.

Offiziell möchte Norbert Meier nicht über den Trainerwechsel beim VfL Wolfsburg sprechen. Verständlicherweise. So, wie der Chefcoach des Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf seinen Job und die Branche versteht, gehört es sich ohnehin nicht, Kommentare über geschasste Kollegen abzugeben. Und wenn man dann noch unmittelbar nach einem Trainerwechsel gegen den betroffenen Verein spielen muss, besteht zudem die Gefahr, eine Partie mit unbedachten Äußerungen noch weiter anzuheizen.

Eines gibt Meier vor dem Wolfsburger Gastspiel bei Fortuna dann aber doch zu Protokoll: Auch nach Felix Magaths Ablösung beim VfL habe sich an Fortunas Ausgangslage nicht viel geändert. "Wir haben die Wolfsburger mehrmals intensiv beobachtet", erklärt der Düsseldorfer Trainer. "Gegen Mainz, gegen Freiburg, in Schalke. Schon in diesen Partien hat der VfL unterschiedliche Systeme gespielt, viele personelle Veränderungen vorgenommen." Sein Rückschluss daraus, erst recht nach dem Trainerwechsel: "Wir können die Grundordnung der Wolfsburger, ihre Formation und Taktik überhaupt nicht einschätzen."

"Woher sollen wir wissen, was uns erwartet?"

Als Beispiel führt der 54-Jährige die Innenverteidigung der Niedersachsen an. "Zuletzt haben dort Naldo und Pogatetz gespielt, sie haben aber auch noch Russ, Kjaer, Felipe, Madlung und Kyrgiakos im Kader", berichtet Meier. "Woher sollen wir wissen, was uns erwartet?" Es kommt also eine Wundertüte nach Düsseldorf. Eine, die den letzten Tabellenplatz der deutschen Eliteklasse belegt, dort jedoch nach Meiers Ansicht absolut nicht hingehört: "Wir dürfen nicht ansatzweise daran denken, gegen das Schlusslicht zu spielen. Auf Strecke wird Wolfsburg dort hundertprozentig nicht bleiben."

Wo Fortuna mittelfristig bleiben wird — dafür ist die heutige Partie absolut richtungweisend. Mit einem Sieg hätten die Düsseldorfer den Anschluss ans vordere Mittelfeld wiederhergestellt, mit einem Unentschieden zumindest den Abwärtstrend mit zuletzt zwei Niederlagen in Folge gestoppt. Gingen sie gegen Wolfsburg jedoch leer aus, so hätte für die Fortunen der Abstiegskampf begonnen. Keine Tragödie, da mit dieser Situation vor Saisonbeginn ohnehin jeder gerechnet hatte, aber doch schade angesichts des für einen Aufsteiger herausragenden Saisonstarts mit sechs Spielen ohne Niederlage.

Bayern-Spiel ist abgehakt

Eine ganz wichtige Frage ist heute, inwieweit der Aufsteiger die 0:5-Heimniederlage gegen den FC Bayern München am vergangenen Samstag verdaut hat. "Das haben wir abgehakt", versichert Mittelfeldspieler Oliver Fink, der gegen die Münchner wegen einer Gelb-Roten Karte gesperrt war und nun ins Team zurückkehrt. "Bayern war einfach eine Klasse für sich. Die Wolfsburger sind jetzt schon eher unsere Kragenweite. Zwar ist ihr Kader deutlich stärker besetzt als unserer, aber sie haben sich als Mannschaft noch nicht gefunden. Irgendwann wird das sicher noch kommen, aber es muss ja nicht am Samstag sein."

Das Stichwort "Mannschaft" ist auch für den Trainer das maßgebliche. "Was die einzelnen Spieler anbelangt, können wir uns mit Wolfsburg nicht messen", betont Meier. "Allein die Profis, die zuletzt nicht im VfL-Kader standen, würden genügen, im oberen Drittel der Liga zu landen. Wenn es uns aber gelingt, unsere Tugenden in die Waagschale zu werfen, wieder voll als Mannschaft aufzutreten, dann hätten wir die Voraussetzung geschaffen, mit Wolfsburg mitzuhalten."

Bitter für den Aufsteiger, dass Innenverteidiger Stelios Malezas wegen einer Oberschenkelverletzung nicht zur Verfügung steht. Der griechische Nationalspieler gehörte in den ersten sieben Saisonspielen stets zu den Besten. Während für Malezas erneut Juanan spielen wird, ist noch offen, wer die Fäden in der Offensive ziehen soll, Ken Ilsø oder Andrey Voronin. Einiges spricht dafür, dass Voronin eine Chance bekommt.

(RP/seeg/csr)
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