Fortuna Düsseldorf Anekdoten im Museum

Düsseldorf · Anekdoten über Anekdoten gab es am Dienstag im Stadtmuseum zu hören, als Fortunas Ehrenpräsident Hans-Georg Noack (82), Ex-Kicker Waldemar Gerhardt (75) und Oliver Fink (31) aus dem aktuellen Zweitliga-Kader der Düsseldorfer anlässlich der Ausstellung "Fortuna – 100 Ligajahre" über die guten alten Zeiten redeten.

 Hans-Georg Noack (l.) und Waldemar Gerhardt (r.) plauderten mit Oliver Fink über die Vergangenheit.

Hans-Georg Noack (l.) und Waldemar Gerhardt (r.) plauderten mit Oliver Fink über die Vergangenheit.

Foto: Falk Janning

Anekdoten über Anekdoten gab es am Dienstag im Stadtmuseum zu hören, als Fortunas Ehrenpräsident Hans-Georg Noack (82), Ex-Kicker Waldemar Gerhardt (75) und Oliver Fink (31) aus dem aktuellen Zweitliga-Kader der Düsseldorfer anlässlich der Ausstellung "Fortuna — 100 Ligajahre" über die guten alten Zeiten redeten.

Oliver Fink hatte die Lacher auf seiner Seite, als er meinte: "Ich hätte gerne früher gespielt, denn da hatte man viel Zeit bei der Ballannahme. Da konnte man ganz gemütlich bis drei zählen bis ein Gegenspieler da war." Fortunas Mittelfeldspieler hat diese Beobachtungen beim Studium alter Spiele gemacht. Gerhardt und Noach waren da ganz auf seiner Seite. Noack glaubt sogar, dass kaum ein Spieler aus den 50er- und 60er-Jahren heute in der Bundesliga mitspielen könnte. "Das waren alles feine Techniker, aber sie waren nicht athletisch und schnell genug."

Nur einen nahm Fortunas Ehrenpräsident aus: "Matthes Mauritz hatte als einziger das Tempo, um auch heute mitspielen zu können." Noack hatte zum Beweis auch eine passende Anekdote parat: Er erinnerte an eine Partie in Bergeborbeck gegen Rot-Weiss Essen. "Der Platz war immer ein einziges großes Schlammloch. Und alle Spieler hatten dreckverschmierte Trikots, man konnte die Mannschaften gar nicht mehr auseinanderhalten. Nur einer hatte noch ein blitzsauberes Trikot, weil der allen weglief und nicht umgegrätscht werden konnte, und das war Matthes Mauritz."

Gerhardt erinnerte an die Zeit, als man einen Beruf nachweisen musste, um bei einem Verein anheuern zu können. "Damals haben wir nur dreimal pro Woche trainiert." Mit der Einführung der Bundesliga sei dann alles anders geworden. "Plötzlich haben wir zweimal täglich trainiert. Die erste Einheit gab es schon morgens um sechs Uhr in der Schulturnhalle. Wenn dann um acht die Schule begann, mussten wir wieder raus sein", sagte der 75 Jahre alte frühere Bundesliga-Kicker der Fortuna, der mit 16 Toren in 34 Spielen maßgeblich am Bundesliga-Aufstieg der Düsseldorfer 1966 beteiligt war.

Fink erzählte, wie er vor fünf Jahren, als er von Unterhaching nach Düsseldorf wechselte, zu seinem Spitznamen "Olaf" gekommen ist. Der Vater von Spielführer Andreas "Lumpi" Lambertz hatte als einer der ersten von einer Neuverpflichtung gehört und berichtete, dass ein gewisser "Olaf Fink" bei der Fortuna einen Vertrag unterschrieben habe.

Gerhardt schwärmte vom Düsseldorfer Publikum. "Es hat auch früher immer treu zu uns gestanden." Fink betonte, dass es für ihn eine große Ehre sei, für Fortuna zu spielen. "Der Verein lebt immer noch von seinem großen Ruhm aus den alten Tagen. Düsseldorf hat das dankbarste Publikum, das es in Deutschland gibt. Es steht immer geschlossen hinter der Mannschaft, auch in schwierigen Zeiten."

Noack berichtete allerdings von einer Zeit Ende der Siebziger — und Anfang der Achtziger Jahre, als trotz der Pokalerfolge nur wenige Zuschauer ins Rheinstadion kamen. Drei Tage nach dem Europapokalfinale gegen den FC Barcelona zählte der Verein zum Bundesligaspiel gegen Arminia Bielefeld nur 16.000 Zuschauer. "Wir haben damals oft gerätselt, woran das lag. Nach dem Aufstieg von Borussia Mönchengladbach ist uns der ganze Niederrhein als Fanbasis weggebrochen. Wir hatten bis dahin Vorverkaufsstellen in Kleve, Goch und Rheydt."

(jan)
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