Fortuna Düsseldorf Paulis Charaktertest bei Fortuna

Düsseldorf · Eine Düsseldorfer Führung könnte am Sonntag ( 13.30 Uhr/Live-Ticker) den spielentscheidenden Impuls geben.

 St. Pauli hat den Aufstieg noch nicht abgehakt.

St. Pauli hat den Aufstieg noch nicht abgehakt.

Foto: dpa, Sven Hoppe

Eine Düsseldorfer Führung könnte am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker) den spielentscheidenden Impuls geben.

Wer geht mit welchen Zielen in das Spiel? Der FC St. Pauli hat im Aufstiegsrennen immer noch beste Chancen und möchte in der Esprit-Arena mit einem Sieg seine Ambitionen wahren. Die Braun-Weißen liegen als Fünfter nur einen Punkt hinter dem Relegationsplatz. Zuletzt hatte die Mannschaft immer dann gepatzt, wenn sie die Chance hatte, auf einen Aufstiegsrang zu klettern, wie vergangene Woche bei der 0:1-Niederlage in Frankfurt, wo mit drei Punkten der dritte Platz möglich gewesen wäre. Trainer Roland Vrabec sieht die Partie in Düsseldorf als Charaktertest. Fortuna liegt als Neunter im Niemandsland der Tabelle. Nur mit einer Serie (ob positiv oder negativ) könnten es die Fortunen in dieser Saison noch einmal spannend machen.

Wer hat die bessere Tendenz? Da liegen beide Teams etwa gleichauf: Fortuna ist nach sieben Partien Rückrundensiebter (zehn Punkte, 10:7 Tore), Pauli Neunter (zehn, 8:8).

Wer hat die größeren personellen Sorgen? Das hält sich die Waage. Bei St. Pauli fehlt Kapitän Fabian Boll bereits seit September wegen einer Knieverletzung. Außerdem fallen Dennis Daube (Prellung) und Christopher Buchtmann (Adduktorenverletzung) aus. Dazu kommen drei gesperrte Spieler: Markus Thorandt und Marc Rzatkowski müssen nach ihrer fünften Gelben Karte ein Spiel pausieren, Tom Trybull nach einer Gelb-Roten Karte. Bei Fortuna fehlen neben fünf Langzeitverletzten der gesperrte Andreas Lambertz und der angeschlagene Oliver Fink.

Warum ist den Düsseldorfern eine Führung besonders wichtig? Weil sie bei St. Pauli vermutlich für einen Schock sorgen würde. Denn nach Rückständen gegen Bochum und in Frankfurt spielte die Mannschaft schlecht, war verkrampft und verfiel in Hektik. Auf der anderen Seite wäre ein Düsseldorfer Vorsprung fast schon ein Punktegarant, denn die Fortuna hat nur eine der 13 Partien verloren, in der sie in Führung lag.

Für wen spricht der direkte Vergleich? Die Bilanz zwischen den beiden Klubs ist ausgeglichen: Nach 34 Partien von Regional- bis Bundesliga stehen 13 Düsseldorfer Siegen 13 Niederlagen und acht Remis gegenüber. Schlechter ist Fortunas Bilanz in der Zweiten Liga: Da gab es erst drei Siege, aber schon sieben Niederlagen und fünf Unentschieden. In Düsseldorf nahm St. Pauli allerdings nur selten die Punkte mit: Erst zweimal verlor Fortuna daheim gegen die Hamburger: Im September 1994 gab es ein 0:1 und im September 1997 ein 1:3.

Für wen sprechen Heim- und Auswärtsbilanz? Für die Gäste, denn sie sind nach dem 1. FC Köln die stärkste Auswärtsmannschaft der Liga. Der Kiez-Klub hat sechs seiner zwölf Auswärtsspiele gewonnen und nur drei verloren (bei Union Berlin, in Kaiserslautern und am vergangenen Wochenende beim FSV Frankfurt). Fortuna hat nur eine ihrer jüngsten vier Heimpartien gewonnen.

Wer hat die bessere Offensive? 32 geschossenen Toren auf Gästeseite stehen 26 für die Düsseldorfer gegenüber. Dabei tut sich bei beiden Teams ein Spieler hervor: Charlie Benschop (Fortuna) mit neun und Fin Bartels mit sieben Treffern.

Wer hat die bessere Defensive? Schwächen hat St. Pauli bei Standards für den Gegner: Kein Team der Liga kassierte mehr Gegentore nach ruhenden Bällen. 16 von 29 Treffern gegen Pauli fielen nach Ecken und Freistößen.

Was gibt es Besonderes rund um das Spiel? Fortuna-Manager Helmut Schulte (56) trifft zum ersten Mal seit seinem Abgang als Sportchef beim FC St. Pauli im Mai 2012 auf seinen früheren Klub. Mit 27 Jahren war Schulte Co-Trainer auf St. Pauli, später Cheftrainer (1986 bis 1991) und zweimal Manager (1996 bis 1998 und 2007 bis 2012).

Fazit: Eine Partie mit völlig offenem Ausgang.

(jan)
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