Fortuna 5:5 - Tränen der Enttäuschung

Fortuna hat in der 3. Liga die Gunst der Stunde nicht nutzen können: Einen Tag nach den Ausrutschern der Konkurrenz mussten sich die Düsseldorfer nach turbulenten 90 Minuten mit einem 5:5 (2:1) bei Eintracht Braunschweig begnügen.

Eintracht Braunschweig - Fortuna 5:5
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Eintracht Braunschweig - Fortuna 5:5

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Foto: rpo, Falk Janning

Fortuna verpasste es, mit dem Tabellenzweiten SC Paderborn gleichzuziehen und die SpVgg Unterhaching wieder vom Relegationsplatz zu verdrängen. Nach den an Dramatik nicht zu überbietenden Match vor mehr als 14.000 Besuchern kamen die Gastgeber erst in der Schlussminute zum 5:5-Ausgleich.

Danach flossen bei den rot-weißen Kickern hemmungslos die Tränen. Fassungslos und entgeistert standen oder lagen sie auf dem Rasen. Viermal hatten sie in Führung gelegen und mussten sich am Ende dennoch mit einem einzigen Punkt begnügen. In der 85. Minute hatte Marco Christ mit einem Freistoßtor das 5:4 erzielt. Da wähnten sich die Düsseldorfer im Fußballhimmel. Doch fünf Minuten später brach mit dem Schlusspfiff die Welt zusammen, als Banser den 5:5-Endstand köpfte.

Die Gastgeber waren bereits nach 45 Sekunden durch Smail Morabit in Führung gegangen. Voraus gegangen war ein kapitaler Fehler von Robert Palikuca, der mit einem Fehlpass einen Konter eingeleitet hatte. Beinahe hätte "Pali" durch einen weiteren Fehlpass noch ein Gegentor verursacht, doch Michael Melka rettete in höchster Not.

Anschließend drehte die Fortuna innerhalb von zwei Minuten durch einen verwandelten Foulelfmeter von Marco Christ (10.) und Ranisav Jovanovic (11.) das Spiel. Danach avancierte Torwart Michael Melka zum Düsseldorfer Helden, als er zunächst in der 19. Minute einen von ihm selbst verursachten Foulelfmeter von Deniz Dogan parierte und dann einen weiteren Strafstoß von Mirko Boland (40.) abwehrte. Letzteren hatte Palikuca durch ein Foul an Danneberg verschuldet.

In der zweiten Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst nutzte Christian Lenze den dritten Versuch vom Elfmeterpunkt (49.) aus zum 2:2-Ausgleich. Danach gingen die Gäste durch Andreas Lambertz (51.), Claus Costa (54.) und Christ (85.) noch drei weitere Male in Führung, doch Lenze (52.), Boland (62.) und Fait-Florian Banser (90.) schafften jeweils noch den Ausgleich.

Sogar ein 7:7 oder 8:8 waren möglich, doch weitere Großchancen blieben auf beiden Seiten ungenutzt. So traf Marco Christ mit einem Freistoß nur die Latte des Eintracht-Tores und ein Schuss von Ranisav Jovanovic kratzte ein Braunschweiger für den geschlagenen Keeper von der Torlinie. Axel Lawarée hätte beim Stande von 4:3 mit einem Treffer alles klar machen können, doch er traf freistehend den Ball nicht richtig.

Trainer Norbert Meier hatte die gegen Dresden siegreiche Elf auf einer Position ändern müssen: Abwehrchef Jens Langeneke fiel mit einer Innenbanddehnung aus - das war die möglicherweise spielentscheidende Schwächung des Teams. Denn Ersatzmann Robert Palikuca erlebte einen "rabenschwarzen Tag" (O-Ton Meier) und blieb zur Pause in der Kabine. Aber auch mit Wiederbeginn wackelte der Defensivverbund der Düsseldorfer.

Meier wird sich bis zum Mittwoch-Spiel gegen Jena vor allem um die Psyche seiner Schützlinge kümmern müssen. "Das wird viel Arbeit und wir haben nicht viel Zeit zur Aufarbeitung. Die Jungs haben geweint. aber wir müssen bis Mittwoch den Kopf frei bekommen", sagte der Trainer.

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