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Die Wahlen und die Proteste Spaniens Jugend bleibt im Netz aktiv

Madrid (RPO). Bei den spanischen Kommunalwahlen haben die Sozialisten eine herbe Schlappe hinnehmen müssen. Doch auch nach der Wahl werden die Proteste fortgeführt. Die Jugendlichen, die seit Tagen gegen Massenarbeitslosigkeit auf die Straßen gehen, wollen nicht aufgeben. Im Internet läuft die Organisation des Protestes weiter auf Hochtouren.

Madrid - Spaniens Jugend demonstriert gegen Wirtschaftskrise
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Madrid - Spaniens Jugend demonstriert gegen Wirtschaftskrise

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Es war eine Woche der Proteste in Spanien. Hunderttausende, vor allem junge Menschen, waren in dutzenden Städten auf die Straße gegangen, um die Bürger aufzufordern, die Regional- und Kommunalwahlen zu boykottieren. Sie demonstrierten gegen Massenarbeitslosigkeit, gegen Korruption und für mehr Demokratie.

Die Wirtschaftskrise hat ihre Spuren hinterlassen bei den Spaniern. Mehr als 20 Prozent beträgt die Arbeitslosigkeit, mehr als 40 bei den Jugendlichen. Und tatsächlich wurden die Sozialisten dafür bei den Wahlen abgestraft. Nur noch rund 27,8 Prozent der Stimmen bekamen die Sozialisten, sieben Punkte weniger als bei der letzen Wahl im Jahr 2007. Doch den Organisatoren der Proteste reicht das noch lange nicht.

Bereits am Sonntag kündigten sie an, noch mindestens eine Woche weiterzumachen und ihre Zeltstädte wie etwa in Madrid nicht aufzugeben. Während die großen spanischen Zeitungen und der Rundfunk über die Ergebnisse der Wahl berichten, diskutieren die Demonstranten im Internet darüber und informieren vor allem über die neuesten Aktionen.

Vor allem bei Facebook sind die spanischen Protestler aktiv. Unzählige Gruppen der Bewegung "Echte Demokratie jetzt - Democracia real ya" gibt es dort inzwischen, teils nach den betreffenden Städten gegliedert. Auch sind viele Seiten miteinander vernetzt, es gibt Informationen auf Twitter und Videos über die Aktionen bei Youtube.

Da fragt etwa eine junge Frau, ob irgendjemand weiß, welche Aktionen an diesem Tag in Sevilla und Huelva in Andalusien geplant sind - und prompt kommt eine Antwort. Auf der Seite "Democracia Real Ya Valencia" wiederum wurde sogar ein genauer Zeitplan aufgestellt, was am Tag nach den Wahlen geplant ist. Und für Granada rufen die Organisatoren nach Unterstützung: "Wir brauchen Leute", heißt es da.

Wie lange die Unterstützung für die "Bewegung des 15. Mai", wie sie in Anlehnung an die Revolution in Ägypten auch schon genannt wird, aber auf den Straßen anhält, lässt sich im Moment nur schwer sagen. Doch viele von ihnen werden einem Twitterer wohl zustimmen, der das Wahlergebnis mit nur vier Worten kommentierte: "Die Korrupten sind gewählt."

(das/rm)
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