Irak Nach Massenentführung fast alle Geiseln frei

Bagdad (RPO). Einen Tag nach der Massenentführung in der irakischen Hauptstadt Bagdad haben die Geiselnehmer nur noch zwei Opfer in ihrer Gewalt. Am Dienstag hatten bewaffnete Männer in Polizeiuniform 39 Menschen aus dem irakischen Bildungsministerium entführt.

Fast alle Entführten sind inzwischen freigelassen worden. Nur zwei Menschen befänden sich noch in der Gewalt der Kidnapper, sagte ein Sprecher des irakischen Regierungschefs Nuri el Maliki am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Insgesamt seien am Dienstag 39 Menschen entführt worden: 16 Angestellte, fünf Besucher und 18 Sicherheitskräfte des Ministeriums. 20 Geiseln seien noch am selben Tag wieder freigekommen, 17 weitere am frühen Mittwochmorgen. Zuvor hatte Bildungsminister Abed Diab el Udschaili von fast einhundert Entführten gesprochen.

Bewaffnete Männer in Polizeiuniformen waren mit rund 20 Fahrzeugen vor der Forschungsabteilung des Ministeriums vorgefahren und hatten die Geiseln genommen. Das Gebäude befindet sich in dem überwiegend von Schiiten bewohnten Viertel Karrada. Im Irak gibt es immer wieder professionell organisierte Massenentführungen durch als Polizisten verkleidete Gruppen. Sunniten machen seit langem schiitische Todesschwadronen dafür verantwortlich, die sich im Schatten des von Schiiten kontrollierten Innenministeriums bewegten. Bildungsminister Udschaili ist Mitglied der sunnitischen Eintrachtsfront.

Bereits am Tag der Entführung waren fünf ranghohe Polizisten verhaftet worden, darunter der Polizeichef von Karrada, dem Stadtviertel, in dem das Institut liegt. Bei den Verschleppten handelt es sich um männliche Mitarbeiter und Besucher einer Forschungseinrichtung, die unter anderem für die Vergabe von Stipendien an Professoren und Studenten zuständig ist.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort