Studie dämpft Hoffnungen Ausgedörrter Trabant: Kein Wasser auf dem Mond

London (rpo). Ein 305 Meter großes Teleskop hat es ans Licht gebracht: die Mondkrater enthalten entgegen allen Erwartungen wahrscheinlich keine größeren Wassermengen.

Das schließen US-Astronomen aus Beobachtungen mit dem weltgrößten Radioteleskop inArecibo (Puerto Rico). Bruce Campbell von der Smithsonian Institutionin Washington und Kollegen hatten mit dem 305 Meter großen TeleskopKrater an den Mondpolen untersucht, auf deren Grund nieSonnenstrahlen gelangen. An diesen immer schattigen Stellen wurdennach früheren Satellitenmessungen größere Mengen Wassereis vermutet.Wasserfunde könnten die Vision einer bemannten Mondstationwiederbeleben.

Dicke Eisschichten sollten jedoch ein starkes Radiowellensignalerzeugen, das mit dem Arecibo-Teleskop nicht zu beobachten war. Wennes dennoch Mondeis gebe, dann vermutlich nur in Form kleiner Körnchenoder dünner Schichten, schließen die Forscher im britischenFachjournal "Nature" (Bd. 426, S. 137). Ursache für den lunarenWassermangel könne entweder sein, dass nur wenig Wasser durchKometeneinschläge auf den Mond gelangt ist, oder dass sich Wasserschnell von der Oberfläche des Erdtrabanten ins Weltall verflüchtigt.

Genauere Ergebnisse sind von der Ende September gestarteten ersteneuropäischen Mondsonde "Smart-1" zu erwarten. Der Satellit soll inrund einem Jahr in eine Umlaufbahn über die weitgehend unerforschtenPole des Mondes einbiegen und unter anderem in tiefen Kratern nachEis suchen.

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