Mordfall Maria Bögerl Polizei sucht Bögerls Mörder mit Speichelproben

Heidenheim (RPO). Auf der Suche nach dem Mörder der Heidenheimer Bankiersfrau Maria Bögerl setzt die Polizei auf Speichelproben. Sie würden bei Personen genommen, die aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung etwas mit dem Fall zu tun haben könnten, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Unterdessen verlautete aus einem Medienbericht, dass die Polizei das Opfer-Handy angeblich bereits am Entführungstag geortet habe.

Maria Bögerl ist tot
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Bei den Speichelproben handele es sich um keinen Massentest, ein solcher sei auch nicht geplant. Wie viele Personen um einen freiwilligen Speicheltest gebeten werden, war zunächst nicht zu erfahren. Medienberichten zufolge waren an der Leiche der Bankiersfrau fremde DNS-Spuren gefunden worden.

Mit der Speichelprobe wird insbesondere nach dem Mann gesucht, der mit dem Ehemann des Opfers telefoniert und Lösegeldforderungen gestellt hatte. Der Mann hatte sich mit "Schmid" vorgestellt und schwäbischen Dialekt gesprochen. Auch hatte er die Formulierung "machen Sie keine Sperenzchen" verwendet.

Weiterhin keine konkreten Hinweise hat die Polizei auf einen Mann mit Pferdeschwanz, der am Tag der Entführung als Anhalter unterwegs war und in der Nähe des Leichenfundorts gesehen wurde. Dessen Identität sei weiterhin unklar.

Die entführte Frau war Anfang Juni erstochen in einem Waldstück entdeckt worden. Der Hund eines Spaziergängers hatte die Leiche gefunden. Die 54-Jährige war am 12. Mai aus ihrer Wohnung entführt worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der Täter in der Region auskannte.

Polizei ortete Opfer-Handy angeblich bereits am Entführungstag

Nach stern.de-Informationen hat die Heidenheimer Polizei das Handy des Opfers bereits am Mittag des Entführungstags und zuletzt nur 500 Meter von der geplanten Geldübergabestelle entfernt geortet. Demnach hielt die Polizei in einem internen Vermerk, der auf 14.36 Uhr am 12. Mai datiert ist, die "letzte Ortung des Opfer-Handys" fest. Diese sei "cirka 500 Meter nördlich der Betriebsausfahrt A 7" erfolgt. Bislang war nur bekannt gewesen, dass Bögerls Handy zwei Tage nach der Entführung in der Nähe der geplanten Übergabestelle gefunden wurde.

Ein Sprecher der Heidenheimer Polizei wollte sich auf Anfrage von stern.de nicht zur Ortung des Handys äußern. Zu Details der Ermittlungsarbeit wolle man nichts sagen, hieß es. Jedoch sagte der Sprecher, dass der Opferschutz beim Vorgehen der Polizei im Vordergrund gestanden habe.

Der Entführer Maria Bögerls hatte am Vormittag des 12. Mai telefonisch gefordert, dass um 14 Uhr ein Lösegeld in Höhe von 300.000 Euro an der Autobahn abgelegt werden müsse. Die Übergabe zu diesem Zeitpunkt war aber gescheitert, weil die geforderte Summe nicht rechtzeitig aufgebracht werden konnte. Erst später legte Thomas Bögerl, der Ehemann des Opfers, das Geld ab. Es wurde jedoch nicht abgeholt.

(DDP/felt)
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