Nazario Moreno González Mexikanischer Drogenboss "El Chayo" getötet

Mexiko-Stadt · In Mexiko ist offenbar ein bereits totgeglaubter Anführer des mexikanischen Drogenkartells "Caballeros Templarios" (Tempelritter) getötet worden. Angeblich war der Drogenboss schon vor über drei Jahren von der Polizei erschossen worden.

Fässerweise Drogen in Mexiko beschlagnahmt
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Fässerweise Drogen in Mexiko beschlagnahmt

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Mexikanische Medien berichten, dass Marineinfanteristen Nazario Moreno González alias "El Chayo" im Bundesstaat Michoacán, im Westen Mexikos, erschossen haben. Die Behörden bestätigten zunächst lediglich ein Gefecht in der Region, äußerten sich aber nicht zur Identität des Toten.

Die mexikanischen Behörden hatten Morenos Tod bereits im Dezember 2010 verkündet. Angeblich starb er schon damals bei einem Feuergefecht mit der Polizei. Allerdings wurde seine Leiche nie gefunden. Außerdem gab es immer wieder Berichte, wonach er lebend gesehen wurde.

Moreno ist einer der Gründer des Verbrechersyndikats "La Familia Mexicana", aus der angeblich die Tempelritter hervorgingen. La Familia gehörte bis dahin zu den größten mexikanischen Drogenbanden und galt als wichtigster Hersteller synthetischer Drogen in Mexiko.

Die mexikanische Regierung hatte im Januar tausende Soldaten und Polizisten in die Region Tierra Caliente in Michoacán entsandt, um eine drohende Eskalation der Auseinandersetzungen zwischen den Tempelrittern und Bürgerwehren zu beenden. Die Einwohner Michoacáns werfen den Sicherheitskräften Tatenlosigkeit im Kampf gegen die Drogenbanden vor, die inzwischen weite Teile des Bundesstaats kontrollieren. Sie bildeten deshalb bewaffnete Bürgerwehren, um auf eigene Faust für Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Erst kürzlich war in Mexiko der meistegsuchte Drogenboss der Welt, Joaquín "El Chapo" Guzmán, in Mexiko festgenommen worden. Der Kopf des Sinaloa-Kartells war im vergangenen Monat nach 13 Jahren auf der Flucht in einer gemeinsamen Aktion von amerikanischen und mexikanischen Ermittlern gefasst worden. Derzeit sitzt er unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in einem mexikanischen Gefängnis.

(dpa/afp)
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