Stadt Willich Marktplatz: Bürgerinitiative weist Vorwürfe zurück

Stadt Willich · Vorwürfe, die aus der Willicher Politik laut wurden, weist die Bürgerinitiative "Pro Kugelahorn am Willicher Markt" von sich. Aus dem Urlaub zurückgekehrt, äußert sich nun Christa Disselkamp, Erste Vertretungsberechtigte der Initiative, in einer Pressemitteilung. Mit Erstaunen habe sie zur Kenntnis genommen, dass plötzlich die Initiative "für die Versäumnisse von Verwaltung und Politik zuständig sein soll".

Bei der Abstimmung über den autofreien Markt im September 2014 sei den Bürgern der Markt noch mit den Kugelahorn-Bäumen aufgezeigt worden. "Auch wenn wir Bürger darauf hingewiesen wurden, dies sei nur beispielhaft und nicht die konkrete Gestaltungsvariante, war dies eine gelungene Fotoretuschierung", so Disselkamp weiter. Die Willicher hätten sich mit Mehrheit für eine Fußgängerzone ausgesprochen, die Frage, ob die Kugelahorn-Bäume bleiben oder weichen sollen, sei nie gestellt worden. Erst nach dem Abschluss der Werkstattphase, in die sich viele Bürger eingebracht hätten, seien die Ahorne nicht mehr in der Planung wiederzufinden gewesen. "Auch vier Planungsbüros, die alle ohne diese Bäume geplant haben, können sich irren. Nämlich dann, wenn es um den Bürgerwillen geht. Nach der Werkstattphase lagen die Pläne zur Marktplatzneugestaltung für die Bürger nicht zwei Wochen aus - wie zum Beispiel bei Bebauungsplänen üblich. Wir als Bürger konnten unsere Bedenken nicht schriftlich äußern und damit Politik und Verwaltung zu einer Stellungnahme bewegen. Es wurden im Juni plötzlich mit Eile im Planungsausschuss und im Rat Beschlüsse gefasst", heißt es weiter.

Die Frage zum Erhalt der Bäume stelle nun erst die Initiative - und dies in einem Verfahren, das die Gemeindeordnung mit strengen formalen Vorgaben festlege. "Die Unterschriftenliste wurde von der Stadtverwaltung geprüft und als formal in Ordnung befunden", so Disselkamp. Auch die Kostenschätzung von rund 45 000 Euro für eine eventuelle Neuplanung stamme von der Stadtverwaltung.

Die Initiative habe ihre Kompromissbereitschaft bereits eine Woche nach ihrer ersten Zusammenkunft gezeigt: "Wir haben am 24. Juni einen Bürgerantrag in den Rat eingebracht, der jedoch - wie der gleichlautende Antrag der Grünen - von einer Mehrheit im Rat abgelehnt wurde. Jetzt müssen Verwaltung und Politik ihre Kompromissbereitschaft unter Beweis stellen."

Auch zu den Vorwürfen, sie schicke Kinder zum Unterschriftensammeln los (unter anderem Cornelia Wingerath (SPD) hatte dies im Planungsausschuss berichtet) äußert sich die Initiative: "Die Initiative hat keine Kinder beziehungsweise Jugendliche beauftragt, mit unserer Unterschriftenliste von Haus zu Haus zu gehen. Aber vielleicht haben auch junge Menschen bereits eine eigene Meinung zum Erhalt von Bäumen auf dem Marktplatz. Menschen ab 16 Jahren sind übrigens wahlberechtigt bei Kommunalwahlen und somit auch bei unserem Bürgerbegehren. Die Unterschriftenliste kann im Übrigen Jeder auf der Website der Initiative www.pro-kugelahorn.de herunterladen."

(RP)
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