Stadt Willich Ausgezeichnetes Engagement

Stadt Willich · NRW-Schulministerin Barbara Sommer hat jetzt 72 verdiente Persönlichkeiten des Schullebens ausgezeichnet. Zu den Geehrten gehört Adelheid Neues, die sich seit vielen Jahren im Förderverein für die Willi-Graf-Schule engagiert.

Hermann-Josef Müller fand, dass es an der Zeit sei, Adelheid Neues zu ehren. Der Rektor der Willi-Graf-Schule in Schiefbahn schlug die Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Schule deshalb dem Schulministerium des Landes vor. Seit 2006 zeichnet Ministerin Barbara Sommer jährlich verdiente Persönlichkeiten des Schullebens aus. Müllers Vorschlag fand in diesem Jahr Zuspruch. Als jetzt 72 Männer und Frauen im Düsseldorfer Ständehaus ausgezeichnet wurden, war Adelheid Neues mit dabei.

"Sie ist schon sehr lange für uns aktiv", sagt Hermann-Josef Müller. Alle drei Kinder von Adelheid Neues haben die Realschule in Schiefbahn besucht. Aus dieser Zeit rührt ihr Engagement im schulischen Bereich. "Ihre Kinder haben die Schule aber längst verlassen", sagt Müller. "Eigentlich hätte auch sie sich also zurückziehen können. Das hat sie aber nicht getan. Und dafür sind wir ihr sehr dankbar."

Seit 17 Jahren ist Neues Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Schule. "Ein Förderverein ist für eine Schule immer wichtig", sagt Rektor Müller. "Er unterstützt uns mit Geld, aber auch mit Personal und ist immer für uns da, wenn wir ihn brauchen." Rund 6000 Euro im Jahr, so schätzt der Schulleiter, investiert der Verein mit seinen rund 400 Mitgliedern jährlich in die Schule. Von dem Geld werden Modelle für den naturwissenschaftlichen Unterricht angeschafft oder Computer und Laptops besorgt. Auf die jüngste Investition ist Adelheid Neues besonders stolz. 20 000 Euro hat sich der Förderverein nach "langem Sparen" den Kletterwald auf dem Schulgelände kosten lassen. "Wir haben sonst immer viel für die älteren Schüler gemacht. Jetzt wollten wir auch an die jüngeren denken", sagt Neues.

Die materiellen Hilfen werden aber auch gezielt eingesetzt. "Immer mehr Familien können es sich leider nicht leisten, dass die Kinder zum Beispiel an Klassenfahrten teilnehmen", berichtet die 60-Jährige. Der Förderverein bemüht sich in solchen Fällen – die meist von den Klassenlehrern gemeldet werden – um unbürokratische Hilfe. "Den Familien ist das oft sehr unangenehm", sagt Neues, "da wollen wir sie nicht noch zig Formulare ausfüllen lassen." Diese Einstellung passt zum Motto, dem sich die Schule laut Rektor Müller verschrieben hat: "Bildung darf nicht am Geld scheitern."

Ebenso engagiert ist Adelheid Neues bei den Begegnungen mit der Partnerschule im polnischen Andrychów. mit Besuch der Gedenkstätte in Auschwitz. "Um die Fahrten zu organisieren, ist Frau Neues auf eigene Kosten nach Polen gereist", erzählt Müller.

Für NRW-Schulministerin Barbara Sommer sind Menschen wie Adelheid Neues für die Schulen unverzichtbar. "Sie engagieren sich für Kinder und Jugendliche und damit für die Zukunft unserer Gesellschaft", sagte sie im Rahmen des Festaktes im Ständehaus. "Das war", sagt Adelheid Neues, "ein schöner Abend."

(RP)
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