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Hamminkeln GTA macht Bahn-Tunnel größer

Hamminkeln · Der Maschinenbau-Spezialist GTA in Hamminkeln hat einen neue Tunnelerweiterungsmaschine (TEM) fertiggestellt. Die macht es möglich, eine Bahnröhre bei laufendem Zugbetrieb auf moderne Größe zu bringen – ein lukratives Geschäftsfeld. Doch auch der Bergbau ist weiter GTA-Kunde.

Der Maschinenbauer GTA kommt aus dem Bergbau. Seit der sich hierzulande im Sinkflug befindet, sieht sich der Spezialist nach Alternativen um. Mit Erfolg. Gerade ist die prominente Baustelle, der St. Gotthard-Tunnel, mit Knowhow aus Hamminkeln abgearbeitet worden. Heute wird in den GTA-Hallen ein 145 Tonnen schwerer, höchst filigraner Koloss wieder in seine Einzelteile zerlegt. Der ist in einem halben Jahr zusammengeschraubt worden. Sein Name: TEM 8400 I. Sein anspruchsvoller Auftrag: zwei alte Eisenbahntunnel in der Pfalz auf heutige Breite bringen – bei laufendem Bahnbetrieb.

Bohrlöcher zum Sprengen

TEM steht für das Wortungetüm Tunnelerweiterungsmaschine. Der Prototyp der jetzt fertiggestellten TEM hat vor drei Jahren im Auftrag der Bahn AG den Mausmühlen- und den Jähroder-Tunnel an der Nahe durchlässiger gemacht. "Die Erfahrungen, die wir da gemacht haben, konnten wir jetzt umsetzen", sagt GTA-Vertriebsleiter Josef Heßling. Die Maschine – eine gigantische Stahlröhre mit hochintelligenten Aufbauten – macht sich ebenfalls auf an die Nahe, in die Region Idar-Oberstein. Der Frauenberger Tunnel (406 Meter) und der Kupferheck-Tunnel (226 Meter) werden um vier Meter vergrößert und auf einen Durchmesser von 11,40 Meter gebracht. "Die Verbreiterung macht größere Zug-Geschwindigkeiten im Tunnel möglich und erhöht die Sicherheit", erläutert Heßling.

Die Stahlröhre schiebt sich so in den Tunnel, dass auf einem Gleisstrang ein Zug im Bummeltempo durchfahren kann, während oben und außen mächtige Hydraulik-Hämmer den gemauerten Alt-Mantel des Tunnel zerstören und Bohrer den Weg für gezielte Sprengladungen bereiten, die den Fels aufs gewünschte Maß zurückdrängen. Der Schutt wird von der TEM so aufgefangen, dass keine Brocken aufs Gleisbett fallen. Kunden, denen GTA seinen Zögling jetzt präsentiert hat, hätten alle "begeistert reagiert", so Heßling. Er hofft, dass GTA auf der Erfolgsschiene weiter an Fahrt gewinnt. Das Potenzial ist beachtlich. Zweigleisige Eisenbahntunnel wurden in Europa ab Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut. Der Sanierungsbedarf und der Anpassungsdruck an die Technik wächst. Entsprechend lukrativ ist der Markt. Momentan bewirbt sich der Spezialist vom Niederrhein für ein weiteres Projekt an der Lahn.

Dass beim Bau nur eins der zwei Gleise gesperrt werden muss, während Züge auf dem anderen die Baustelle passieren, spart Zeit und Geld. Dafür sorgt GTA mit einer Maschine für 1,5 Millionen Euro. Doch GTA hat seine Wurzeln nicht gekappt. Parallel entstanden zwei weitere Großmaschinen. Die eine für Tschechien, die andere für China. Da bietet der Kohlebergbau unerschöpfliche Möglichkeiten.

(RP)
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