Wesel Befreiungsschlag fürs Preußen-Museum

Wesel · Stiftungsrat hat gestern den Vertragsentwurf gebilligt, damit der Landschaftsverband den Betrieb übernehmen kann. Das ist der entscheidende Schritt, damit das Museum perspektivisch arbeiten kann.

Die Sitzung des Stiftungsrats des Preußen-Museums fand gestern am Ort statt, über den entschieden werden musste: im Weseler Museum. Das Ergebnis löste bei Museumschef Dr. Veit Veltzke und anderen Teilnehmern Erleichterung aus. Er sprach von einer "Super-Nachricht". Denn der Landschaftsverband (LVR) hatte einen Vertragsentwurf für die Betriebsübernahme eingereicht, und der Stiftungsrat machte den Weg frei. Für die Museumsstiftung bedeutet das die erstrebte finanzielle Entlastung, für das Weseler Museum selbst ist die Entwicklung ein Befreiungsschlag. "Wir sind jederzeit wieder handlungsfähig, der Museumsbetrieb ist gewährleistet", sagte Dr. Veltzke.

Für ihn, der Chef bleibt, und seine fünf Mitarbeiter bedeutet das den Wechsel zum Arbeitgeber LVR. Künftig wird die personelle Ausstattung sogar besser - mit Verwaltungsleiter und zusätzlicher wissenschaftlicher Mitarbeit. Mit der kompletten formellen Übernahme wird im Oktober gerechnet - dann steht auch die nächste große Sonderausstellung "Die Expedition Klein und die deutsche Orientpolitik im Ersten Weltkrieg" an.

Das zähe Geschäft der Übernahme ist aber noch nicht endgültig abgeschlossen. Zunächst muss die Stiftungsaufsicht im zweiten Schritt ihr Okay geben, was aber aus finanzieller Sicht unausweichlich ist. Dann tagt der Landschaftsausschuss am 27. Juni, der die Vorbereitungen zur Betriebsübernahme politisch abschließen muss. Der politische Wille dazu gilt als sicher. Im Sommer soll dann der Übernahmevertrag unterschrieben werden.

Das war nicht immer so klar. Die für den April angekündigte Vertragsunterzeichnung zur Übernahme des Preußen-Museums Wesel fand nicht statt, weil der LVR ein mängelfreies Gebäude verlangte. Damals wurde 2015 als neuer Termin genannt. Nun ist es Oktober 2014 für die Wiedereröffnung. Veltzke lobte gestern den Fortschritt der Sanierungsarbeiten, die Außenarbeiten seien größtenteils fertig und die Arbeit der ausführenden Firmen ausgezeichnet. Ende Juli wird als Zeitpunkt der Fertigstellung genannt.

Kennzeichen für die perspektivische Ausrichtung durch ein vom LVR geführtes Museum ist, dass jetzt Aufträge an das Serviceunternehmen Rheinlandkultur vergeben werden. Dabei geht es um Personal, es fürs Museum vorzuhalten, dürfte drei Monate beanspruchen. Das passt zur Aussicht, das Museum spätestens im Oktober wieder im Vollbetrieb zu fahren. Dr. Veltzke vermittelte gestern so etwas wie Aufbruchstimmung nach einer Durststrecke. Zumal man die lange vermissten personellen Ressourcen sich so entwickeln zu scheinen, "dass wir wieder angemessen arbeiten können." Dr. Veltzke: "Wir werden wieder handlungsfähig." Und das zählt.

(RP)
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