Hösel Neue Pächter tischen im Bahnhof Hösel auf

Hösel · Wechsel in Restaurants in Ost und Hösel: Nestoras Toutsidis vom "Schlüssel" führt nun die Geschäfte. Warten auf Platz-Umgestaltung.

 Nestoras Toutsidis (hinten) und Geschäftsführer Elias Stamatopoulos wollen den Bahnhof Hösel gastronomisch herausputzen.

Nestoras Toutsidis (hinten) und Geschäftsführer Elias Stamatopoulos wollen den Bahnhof Hösel gastronomisch herausputzen.

Foto: Achim Blazy

Im stadtbekannten Bahnhofsrestaurant steht ein Pächterwechsel an: Michael Stender hat Ende Juni das Handtuch geworfen. Volker Doppstadt, Getränkehändler und Besitzer des historischen Bahnhofsgebäudes, hat bereits einen Nachfolger gefunden: Nestoras Toutsidis vom "Schlüssel am Markt" (Zu den Drei Königen). Er will zunächst ein wenig renovieren und im September eröffnen. Auf der Karte steht griechisches Essen und vor allem Mese. Das ist der griechische Begriff für das arabische Wort Marze, das soviel bedeutet wie kleine Speisen. Also vergleichbar mit spanischen Tapas.

Der Wechsel kam für Doppstadt und Toutsidis etwas verfrüht, denn der alte Pachtvertrag lief noch bis Ende August. Nun müsse er sich erst einmal um sein erstes neues Projekt kümmern, sagte der erfahrene Gastronom, den viele Ratinger noch aus der "Grenze" in Lintorf kennen. Denn in der kommenden Woche steht für ihn die Neueröffnung an der Balcke-Dürr-Allee 2a an. Im ehemaligen "El Patio" im Erdgeschoss des "ComputaCenter"-Gebäudes will Toutsidis ebenfalls mediterrane Köstlichkeiten anbieten: "Neue griechische Küche." Das El Patio, Loungebar mit Restaurant und Latin Dance School, hatte sich dort nur wenige Monate gehalten. Toutsidis ist aber mit Blick auf die große Fläche und die große Terrasse sicher, mit seinem Konzept dort Erfolg zu haben. "Notos", Südwind, soll der neue Name lauten.

Michael Stender, Ex-Pächter des Bahnhofsrestaurants in Hösel: "Die Pacht war okay. Die Nebenkosten waren leider unberechenbar und auch die immer schlechter werdenden Gästezahlen." Wo ihn sein Weg demnächst hinführe, wisse er noch nicht. Nur soviel: "Was ich mit Sicherheit weiß: Es wird nichts mit Selbstständigkeit zu tun haben."

Volker Doppstadt erhofft sich mit einem schlüssigen Konzept wieder Aufwind in den recht ansprechenden Räumlichkeiten. Im nicht denkmalgeschützten Bereich soll frische Farbe aufgetragen werden, im Innern werde Toutsidis Hand anlegen. An die denkmalgeschützte Fassade werden man sich erst heranwagen, wenn die Planungen für die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes umgesetzt seien, sagte Doppstadt. Wie berichtet, war gemeinsam mit der Bürgerinitiative "Barrierefreier Bahnhof Hösel" und der Stadt der gesamte Bereich neu geplant worden. Auch die Politik, so Doppstadt lobend, habe an einem Strang gezogen.

Nun warte er darauf, dass die fertigen Planungen realisiert werden. Der jetzige Zustand sei unerträglich: "Ständig stehen dieselnde Busse vor der Tür." Die schweren Fahrzeuge setzten auch dem Pflaster ordentlich zu. Darüber hinaus sei der Vorplatz ständig zugemüllt, die Papierkörbe stünden an den falschen Stellen.

Für das neue Konzept will Doppstadt einen Streifen seines Biergartens abgeben — im Tausch gegen eine Fläche vor dem Bahnhofsgebäude für weitere Außengastronomie. Der Eingriff in den Biergarten ist nötig, weil unter der Brücke ein Wendekreis für die Busse eingerichte wird. Auch die Haltestellen sollen unter die Brücke verlegt werden. Damit wäre der Busverkehr aus der Straße zwischen Bahnhof und Altenheim endgültig heraus.

(RP)
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