Neuss Wetter zum Braten

Neuss · Neuss (-ho/cp/WR/SeP) Der Super-Sommer 2006 macht Freude: Heiße 35,2 Grad wurden am Mittwoch in Neuss gemessen [Daten von www.wetter.com]. Ein Spitzenwert, nachdem am Dienstag das Quecksilber 33,3 Grad Celsius anzeigte. Grund zur Freude für Freibadfanatiker und Sonnenanbeter. Sie trieb es in Scharen ins Wasser.

Neuss (-ho/cp/WR/SeP) Der Super-Sommer 2006 macht Freude: Heiße 35,2 Grad wurden am Mittwoch in Neuss gemessen [Daten von www.wetter.com]. Ein Spitzenwert, nachdem am Dienstag das Quecksilber 33,3 Grad Celsius anzeigte. Grund zur Freude für Freibadfanatiker und Sonnenanbeter. Sie trieb es in Scharen ins Wasser.

Im Nordbad waren es am Mittwoch 4000 Besucher, die ins kühle Nass sprangen. Rekordbesuch! Damit wurde die Zahl vom vergangenen Sonntag noch einmal getoppt. Da nämlich kamen 3900 Besucher.

Aber das Wetter lässt auch leiden: Gerade für ältere Menschen sind die derzeit so heißen Temperaturen eine Belastung. Stefanie Karst vom Städtischen Krankenheim Herz-Jesu: "Wir haben zwar keine Klimaanlage, doch unsere Bewohner vertragen die Hitze erstaunlich gut. Mehr Probleme gibt es eigentlich nur, wenn das Wetter dauernd wechselt", so die Heimleiterin.

Im Reuschenberger Hubertusstift geht alles ein bisschen geruhsamer zu. Heimleiter Hans-Josef Engels: "Wir fahren im Haus das normale Programm, doch möchten unseren Senioren zurzeit keine Ausflüge zumuten."

Viel trinken ist wichtig. Norbert Stratmann von der Neusser Caritas: "Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass ältere Menschen ins Krankenhaus gebracht werden müssen, weil sie zu wenig trinken. Die trocknen dann von innen aus."

Mehr Wasser benötigt auch die Pflanzenwelt. Dafür zuständig ist in Neuss das Grünflächenamt. Amtsleiter Stefan Diener setzt derzeit zwei Schichten à vier Mitarbeiter täglich ein, die sich rundum für die Bewässerung einsetzen. "Wässern ist derzeit unsere Hauptbeschäftigung."

Eine Schicht fährt von sieben bis 15 Uhr, die zweite von 15 bis 20.30 Uhr. Am Wochenende wird von sieben bis 15 Uhr gewässert. Vier Pritschenwagen (750 Liter Wasserinhalt) und ein großer Transporter mit Wassertank (3000 Liter) sind im Einsatz. Diener erwägt angesichts der andauernden Hitze gar, die Feuerwehr um Mithilfe bei der Bewässerung zu bitten.

Im Friseursalon Snou an der Further Straße merken die Mitarbeiter die Hitze ganz deutlich - viele Termine werden von Kunden wieder abgesagt. Andre Vieten: "Fünf bis zehn Prozent unserer Kunden rufen kurz vor dem Termin noch mal an und sagen doch noch ab." Der kleine Trost für ihn: "Während der WM wurden noch viel mehr Termine abgesagt."

Auch Erkan Uzunyala, der in der türkischen Imbissstube an der Krefelder Straße am Dönergrill steht, kann die Hitze nur schwer verdauen. Und das, obwohl es in seiner Heimat, im ostanatolischen Bitlis, durchaus auch 40 Grad warm werden kann. Doch der Döner-Grill lässt die Temperaturen an seinem Arbeitsplatz auf über 45 Grad klettern. "Da hilft eigentlich nur, sich nicht zu bewegen", sagt er.

Vielleicht würde Uzunyala gern mit Klaus Fischer tauschen wollen. Der arbeitet im Kühlhaus an der Mainstraße im Gewerbegebiet Norf. 22 Grad Celsius ist es dort kühl. Genauer: Minus 22 Grad Celsius!

(NGZ)
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