Langenfeld Polizei warnt vor Bankbetrug per E-Mail

Langenfeld · Eine Phishing-Welle nutzt zurzeit den Werbeauftritt der Deutschen Bank.

 Die Phishing-Mail ist mit dem Logo der Deutschen Bank versehen. Sie sieht hochoffiziell aus. Doch dahinter stecken Betrüger.

Die Phishing-Mail ist mit dem Logo der Deutschen Bank versehen. Sie sieht hochoffiziell aus. Doch dahinter stecken Betrüger.

Foto: Olaf Staschik

Die E-Mail sieht hochoffiziell aus. Doch sie birgt Gefahr: "Unser System hat festgestellt, dass Ihr Telefon-Banking PIN aus Sicherheitsgründen geändert werden muss." Dieser Text ist unter dem bekannten blau-weißen Logo der Deutschen Bank zu lesen. Dem Kunden wird angeboten, seine Geheimnummer (die so genannte PIN) bequem über das Internet zu ändern. Dazu muss er einfach nur auf das unterstrichene Wörtchen "hier" in der E-Mail klicken und seine Daten in ein Formular eintragen, das sich daraufhin öffnet. Folge der Kunde den Anweisungen nicht, müsse sein Konto mit 6,99 Euro belastet werden.

Doch Vorsicht: Wer den Anhang öffnet und ihn ausfüllt, gibt alle Daten Straftätern preis: "Die beigefügte E-Mail stammt nicht von der Deutschen Bank. Es handelt sich um eine Phishing-Mail, die Kriminelle versendet haben", warnt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale. Er hat die Mail, die auch bei der Rheinischen Post einging, begutachtet. Für ihn ist klar: Immer wieder gebe es neue Wellen, "von denen unterschiedliche Anbieter betroffen sein können", berichtet Scherfling. Und diese Mail gehört dazu. Eine aktuelle Welle ziele "seit einer knappen Woche auf Kunden der Deutschen Bank", hat der Verbraucherschützer beobachtet. Besonders perfide ist die aktuelle Masche der Internet-Betrüger: "Die Mails werden seit neuestem personalisiert", sagt Oberkommissar Rüdiger Kurz, Sachbearbeiter bei der Abteilung Cyber-Crime der Kreispolizei Mettmann. Durch die persönliche Ansprache über Namen oder E-Mail-Adressen wirken Phishing-Mails auf vermeintliche Kunden noch authentischer. Sind die Straftäter erst einmal in Besitz der Bank-Daten, verkaufen Sie sie gewinnbringend weiter. Oder Kriminelle verwenden sie direkt dazu, um Geld abzuheben oder es auf unbekannte Konten zu überweisen.

Internetkriminalität boomt, "die Zahlen explodieren seit Jahren", weiß der Oberkommissar. Doch die Aufklärungsquote könnte besser sein, denn "mit dem Zurückverfolgen ist das so eine Sache", sagt Kurz, nachdem er die Phishing-Mail unter die Lupe genommen hat: Immer häufiger werden so genannte Proxy-Server vor den Computer geschaltet, der diese Mail absendet. Darüber sei die Identifikationsnummer des Absenders nicht mehr zurückzuverfolgen.

Claudia Wojan, Sprecherin der Deutschen Bank, rät daher, die E-Mail sicherheitshalber aus dem Posteingang zu löschen. Sie zeigt sich dankbar für den Hinweis: "Wir nehmen derartige Vorfälle sehr ernst."

(RP)
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