Einige von Ihnen haben Unterschlupf unter einem fünf Quadratmeter großen Zelt gefunden, um dem Akustik-Set ihrer Idole beizuwohnen. "Sensationell, dass ihr hier seid", begrüßt Jan Büttner die Fans. Die Fog Joggers treten an diesem Abend nur mit halber Mannschaft auf. Neben Büttner spielt Christian Peitz die Orgel. Der Rest der vierköpfigen Band weilt noch im Urlaub. Trotzdem ist das Duo schnell auf Betriebstemperatur. "Dreh mir den Sound noch etwas lauter",ruft Büttner zum Techniker rüber. Die Fans wollen schließlich die volle Dröhnung der Krefelder Band erleben. So wie Sylvia Hilgers.

Sie hat keinen Platz mehr unter dem kleinen Zelt gefunden. Ihr bliebe noch die Möglichkeit, im Außenbereich des Vapiano Unterschlupf zu finden, dort ist die Musik auch noch gut zu hören und es gibt an diesem Abend eine Cocktail-Bar. Aber Sylvia Hilgers trägt ein durchsichtiges Regencape, die Tropfen fallen im Sekundentakt auf sie nieder und es macht ihr nichts aus. "Ich habe die Jungs irgendwann mal in der Friedenskirche gehört und seitdem darauf gewartet, dass sie wieder in Krefeld spielen. Dieser emotionale Sound hat mich begeistert", erzählt Hilgers.

Hilgers spricht nicht über ihr Alter, aber bei einem Blick auf das Publikum wird schnell deutlich, dass sie zu den älteren Zuhörern zählt. Die meisten Fans sind unter 30, waren Schul- oder Vereinskameraden der Fog Joggers oder haben sonst irgendeinen Bezug zu den Jungs. Einige von Ihnen haben sich Flaschenbier mitgebracht, wollen einfach einen schönen Abend haben. Nicht das Wetter ist wichtig, sondern das, was man daraus macht. Wenn Jan Büttner "From Heart to Toe" singt, singen sie mit oder tippen zumindest mit ihren Füßen den passenden Tag. Sie wissen, was sie nicht sein wollen: Schönwetterfans.