Krefeld KWM-Schabernack – Kommerz statt Kunst

Krefeld · Für Verwirrung hat am Wochenende der Hochglanz-Werbeprospekt eines vermeintlichen Investors gesorgt, der Krefelder Ratsmitgliedern zugeschickt wurde. "Wostok Int. Property Investments" verkündet darin, das Kaiser-Wilhelm-Museum zu einem rund 6000 Quadratmeter großen Einkaufszentrum umzugestalten, das 100 Läden Platz bieten soll.

Der Hochglanz-Prospekt ist hübsch gemachter Schabernack. Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) stellt klar: "Wir planen, im Januar mit der Sanierung des KWM zu beginnen." Die Stadt behält sich vor, Anzeige wegen Betrugs zu stellen.

Denn selbst auf einer Internetseite (www.kaiser-wilhelm-center.de), eingerichtet von der Düsseldorfer Medienagentur Visualcosmos, wird um Geldgeber geworben. Dort heißt es: "Das Kaiser-Wilhelm-Center, kurz: KWC, wird seinen Besuchern einen attraktiven und ausgewogenen Branchenmix voller Qualität und Vielfalt präsentieren, der speziell auf den Standort zugeschnitten ist." Geplant sei "eine Einkaufsoase der besonderen Art für anspruchsvollste Kunden" nebst 1000 Gratis-Parkplätzen.

Das Geld von potenziellen Anlegern wäre wohl schnell verbrannt. "Wostok Int." warb damit, 120 Millionen Euro zu investieren. Das entspricht einem Investment von 20 000 Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Eine 100-Quadratmeter-Wohnung, die nach diesen Maßstäben umgestaltet würde, kostete zwei Millionen Euro.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort