Hilden Schülerin: "Manche Eltern sind egoistisch"

Morgens 7:30 Uhr auf der Gerresheimer Straße vor dem Schulzentrum: Durch die im Stau stehenden Autos drängeln sich Kinder und rennen schnell auf die andere Straßenseite, um noch pünktlich anzukommen oder um den Bus nicht zu verpassen.

Fahrradfahrer rasen den Fahrradweg direkt neben der Bushaltestelle oder sogar auf dem Bürgersteig entlang, Lehrer versuchen in die Einfahrt einzubiegen und manche Autos fahren rechts ran, um ihre Kinder an dieser Bushaltestelle abzusetzen. Sie blockieren so die Busse und machen die ganze Lage noch unübersichtlicher.

Ich selbst fahre jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Schule - und fühle mich oft genug unischer, wenn ich an der Busbucht vorbei muss: Wendet da nicht gerade einer? Oder will da gerade einer in die Einfahrt einbiegen? Manchmal bin ich sauer; wir müssen schon aufpassen.

Obwohl kürzlich eine Verkehrsinsel gebaut wurde und die Polizei regelmäßig die Verkehrssituation kontrolliert, halten sich viele Eltern offensichtlich nicht an die Anweisung, ihre Kinder nicht an der Bushaltestelle für die Schule abzusetzen. Sie halten dadurch den Straßenverkehr auf und schaffen so auch ein Risiko für Schüler, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Sie sind an der Sicherheit ihres eigenen Kindes interessiert. Dass sie andere durch ihr Verhalten womöglich in Gefahr bringen, sehen sie nicht. Oder es interessiert sie nicht. Ich finde so eine Haltung egoistisch.

Jetzt hat die Schulleitung sogar gedroht, dass die Schüler, deren Eltern sich nicht an die Vorschrift halten, mit einem Tadel bestraft werden. Ein Tadel ist eine schwer wiegende Verwarnung: Schüler, die drei Tadel haben, müssen mit einem Schulverweis rechnen. Ob es zu dem Verfahren kommt, weiß ich nicht. Und ob es eine Veränderung bei den genannten Eltern bewirken würde, auch nicht. Die argumentieren, dass es trotz Elternhaltestelle nicht genügend Platz für anfahrende Autos gibt. Vielleicht wäre es eine Lösung, wenn sie ihre Kinder nicht bis genau vor die Schule fahren würden? Sondern ein paar Meter zu Fuß gehen ließen?

Autorin Sarah Büllesbach ist Schülerin der Zehn am Bonhoeffer-Gymnasium

(SB)
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