Goch Den Suser gibt's auch klein

Goch · Bislang für zehn Euro, nun auch für einen: Gochs "Stadtgetränk" gibt es ab sofort zusätzlich in kleinen Portionsfläschchen. Innerhalb kurzer Zeit hat sich der eigens entwickelte Likör in Goch eingebürgert.

 Torsten Kauling mit der "eingebürgerten" 0,7-Liter-Flasche.

Torsten Kauling mit der "eingebürgerten" 0,7-Liter-Flasche.

Foto: Evers, Gottfried

Ein Euro. Das ist wirklich ein preiswertes Mitbringsel, dafür kann man gleich zwei nehmen. Oder doch die große Flasche für 9,95 Euro? Die Entscheidung ist jetzt möglich. Anfang Februar stellten Torsten Kauling von der Wirtschaftsförderung kom.M und Hans-Georg Nolte von der Gocher Brennerei Minerva den Suser vor. Den Kräuterlikör, gedacht als "Zuhausegetränk", das unverwechselbar ist, das zu Goch passt und zu den Gochern, das im Winter schmeckt und auch im Sommer, das Frauen ebenso mögen wie Männer. Unverwechselbar, weil nur hier in der Stadt erhältlich. Vor allem aber wegen seines Geschmacks.

 Ganz schön lecker: Kasten-Kuchen mit Suser als Zutat.

Ganz schön lecker: Kasten-Kuchen mit Suser als Zutat.

Foto: Evers

Und das ist gelungen. Torsten Kauling: "Die Nachfrage nach dem nur in Goch erhältlichen Suser, den man in der 0,7-Liter-Flasche im Rathaus und bei der Firma Henneberger erwerben kann, ist beständig." Nur waren auf Dauer ausschließlich die 0,7-Liter-Flaschen doch nicht das Richtige. Genau ein Schnapsgläschen voll ist nun einzeln zu haben, für gerade mal einen Euro. "Die kleinen Portionsfläschchen werden zumindest in der ersten Zeit ausschließlich im Rathaus verkauft", so Torsten Kauling im Gespräch mit der RP. Ob es in Zukunft noch weitere Vertriebswege geben werde, das müsse man dann sehen.

 Klein, aber fein: Rüdiger Wenzel, Chef der Gocher Wirtschaftsförderung, mit Suser-Fläschchen.

Klein, aber fein: Rüdiger Wenzel, Chef der Gocher Wirtschaftsförderung, mit Suser-Fläschchen.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Stichwort Vertriebswege: Der Suser "an sich" ist nicht nur in der Flasche käuflich zu erwerben — man kann ihn sich auch einschenken lassen. Im Hotel "de Poort" beispielsweise. Torsten Matenaers, Sprecher der Stadt Goch: "Dort fragen immer mal wieder auswärtige Gäste danach, ob es nicht ein lokales, ein ortstypisches Getränk gebe." Und bis vor einigen Wochen konnten die Kellner eigentlich nur mit den Schultern zucken. Matenaers: "Wie man hört, kommt der Suser gut an."

Eine Tradition hat er zwar noch nicht — aber die mit dem heimischen Brenner Minerva entwickelte Rezeptur passt offenkundig genau in die Gegend. Ein aromatischer Kräuterlikör, nicht zu stark, nicht zu bitter, nicht zu süß, mit eigenem, kräftigem und doch feinem Aroma — und dazu der Name Suser: Der soll an das Rauschen, das "Susen" des Nierswassers vor der Susmühle erinnern, die ja auch das Etikett der Flasche ziert — da kommen Niederrhein- und Heimatgefühle auf.

Und weil der Suser in Goch gemacht wird, ist er wirklich ein Heimat-Getränk. Das Essener Unternehmen Rauter, seit 1853 ein Begriff, beschäftigt am Produktionsstandort Goch 60 Mitarbeiter, wird ab Sommer zudem wieder ausbilden. Der Standort gilt als gesichert. Denn Minerva produziert nicht nur Eigenmarken, sondern auch große Serien für Discounter und für das Exportgeschäft.

Dass das Unternehmen die Brennerei-Tradition des Standortes Goch damit lebendig erhält, das, so sind sich alle einig, mache den Suser zusätzlich zu einem authentischen "Goch-Likör".

(RP/rl)
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