Duisburg Mahnmal-Streit: Chinmayo stärkt Gerhard Losemann den Rücken
Duisburg · Eine Trafo-Station, fast so groß wie eine Garage, hat das niederländische Bahnunternehmen Abellio nur 20 Meter von der Loveparade-Gedenkstätte des Duisburger Künstlers Gerhard Losemann errichtet. Losemann ist darüber empört (die RP berichtete). "Wie kann man an einen solchen Ort der Erinnerung eine solch aufdringliche Kiste mit knallrotem Rand setzen?", fragt er. Das Mahnmal als Ort der Erinnerung und stillen Einkehr werde durch die Trafo-Station entwertet. Rückendeckung bekommt Losemann nun von seinem Künstlerkollegen Chinmayo, der zusammen mit anderen Mitgliedern des Duisburger Künstlerbundes zurzeit in der Galerie Rheinhausen, Händelstraße 6, ausstellt.
Chinmayo hat die Ausstellung mit einer aktuellen Collage aus Fotos und Worten ergänzt. In einem handschriftlichen Text nennt er Losemanns Arbeit eine überzeugende Auseinandersetzung mit der Loveparade-Katastrophe. Auch nach Meinung Chinmayos entwertet die Trafo-Station den Erinnerungsort, dessen Mittelpunkt das Werk von Losemann sei. Chinmayo relativiert die Aussage einer Abellio-Sprecherin, die gesagt hatte, dass das Unternehmen Rücksprache mit der Loveparade-Stiftung genommen habe und dass keine Einwände gegen die Trafo-Station erhoben worden seien.
Wie Losemann weist Chinmayo darauf hin, dass das Mahnmal als Zeichen der Trauer im Namen der Bürger der Stadt gedacht ist. Chinmayo: "Ich unterstütze den Kollegen Losemann, der auf eine Versetzung des störenden Bauwerks drängt."
