Rheinhausen Blick zurück mit Wohlgefallen

Rheinhausen · Bezirksamtsleiter Heinz Trappmann geht in den Ruhestand. Er hat die Entwicklung Rheinhausens 18 Jahre lang begleitet. Es war eine gute Entwicklung, findet er, und für ihn persönlich eine gute, immer spannende Zeit.

Heinz Trappmann ist ein extrem gelassener angehender Ruheständler. "Es lässt die Spannung nach, die Tage sind gezählt", sagt er. 18 Jahre lang hat er als Leiter des Bezirksamtes Rheinhausens Geschicke mitgelenkt. Wie es war? "Kurzweilig", sagt er. "Die Jahre sind wie im Flug vergangen."

Am Donnerstag hatte Heinz Trappmann seinen letzten großen Auftritt bei der Sitzung der Bezirksvertretung. Heute verabschiedet er sich von seinen Mitarbeitern im Amt, dann hat er seinen Resturlaub, und am 30. Juni ist ganz offiziell Schluss mit der Karriere.

"Im Grunde habe ich immer gerne gearbeitet. Ich betrachte das jetzt nicht als erlösenden Akt, in den Ruhestand zu gehen", blickt er auf seine Amtszeit zurück. Vermissen wird er die vielfältigen und interessanten Aufgaben: "Wenn man morgens ins Büro kam, wusste man nie, was auf einen zukam. Das kam meiner Mentalität sehr entgegen", erklärt er: "Es war manchmal stressig, aber kurzweilig."

Dazu hätten die Lokalpolitiker beigetragen, "weil die hier in Rheinhausen sehr engagiert sind, mit einem sehr lebendigen Gestaltungswillen". Seine Stimme ist dabei völlig frei von jeder Spitze. "Dass in Rheinhausen die Diskussionen sehr vehement geführt werden hat Tradition", stellt er fest. Und wenn in der politischen Diskussion regelmäßig scharf in Richtung Verwaltung geschossen wird: "Das ist doch nichts Persönliches. Es wird in der Sache hart gestritten. Das ging schon manchmal ganz schön lautstark zu, aber das gehört dazu. Das zeigt, dass hier Dampf unter der Haube ist und die Politiker ihre Aufgaben auch ernst nehmen."

Außerdem blickt er mit Wohlgefallen auf die Entwicklung, die Rheinhausen genommen hat. Aus alten Werks- und Zechengeländen ist etwas geworden: "Es ist eine Erfolgsgeschichte, dass wir einen Logistikstandort von europäischem Rang haben."

Mit seiner Freizeit wird er immer etwas anzufangen wissen, meint er. Sich um Haus und Garten kümmern, die beiden Söhne besuchen, die es nach Nord- und Süddeutschland verschlagen hat, Sport treiben — er spielt Tennis — sich um Freunde kümmern und Kulturveranstaltungen besuchen — er hat eine Schwäche für Blues- und Jazz-Konzerte: "Ich denke, ich kann mich beschäftigen", sagt Trappmann.

Innerlich wird er sich von seinem Amtsbezirk noch lange nicht verabschiedet haben, sagt er voraus: "Natürlich gibt es Dinge, die mir Sorgen machen, auch, wenn ich den Laden hier verlasse." Für die großen Herausforderungen der Zukunft hält er zum Beispiel die Integration oder die Regulierung des Einzelhandels, in dem Spielhallen, Internetcafés und Wettbüros "wie Pilze aus dem Boden schießen".

Aber er geht im Vertrauen auf die Rheinhauser und seine Mitarbeiter: "Das Feld ist hier gut bestellt", sagt er. Und: "Es war immer spannend in Rheinhausen."

(RP)
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