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Duisburg Alte Ölmühle wird abgerissen

Duisburg · Die Winkelhauser Ölmühle muss dem Ausbau der B288 zur Autobahn weichen. Heimatforscher Bernd Braun bemängelt, dass das anscheinend aus dem Mittelalter stammende Gebäude vorher nicht dokumentiert wird.

Süden Die im Volksmund sogenannte Winkelhauser Ölmühle am Verloher Kirchweg in der Nähe des Sonnenhofes muss dem Ausbau der B 288 zur Autobahn 524 weichen. Für den Heimatforscher Bernd Braun ist der Entschluss der Behörden, das Bodendenkmal vorher nicht zu untersuchen, falsch, wie er unserer Zeitung gestern sagte.

Das unscheinbare und mittlerweile arg in Mitleidenschaft gezogene Gebäude war bis in das beginnende 19. Jahrhundert eine Ölmühle. Hier wurden ölhaltige Samen gemahlen und daraus das Öl gepresst. Ursprünglich, berichtet der Heimatforscher, habe sie zu Huckingen gehört. Seit 1975 gehört das Gebäude jedoch zu Düsseldorf. Es ist als Bodendenkmal ausgewiesen, nicht jedoch als Baudenkmal. Ein Versäumnis der Behörden, so Braun weiter. Und das, obwohl die Mühle anscheinend aus dem Mittelalter stammt. "Man kann doch nicht nur den Boden schützen und das darauf Stehende nicht als schützenswert ansehen. Fundament, Keller und Gebäude gehören zusammen".

Bevor die Bagger das Gebäude abreißen, fordert der Huckinger Heimatforscher "wenigstens eine Untersuchung und Dokumentation des Gebäudes", wie er sagt. "Daran, dass die B 288 erweitert wird, können wir sowieso nichts ändern."

Ein Team ehrenamtlicher Archäologen hatte schon Ende des vergangen Jahres unter Peter Schulenberg das Objekt untersucht und dabei die Eintragung im Urkataster von 1804 bestätigt gefunden. Zwei Mitarbeiter haben das aufstrebende Gebäude dabei auch zeichnerisch erfasst. Es war ihnen aber nicht möglich, den Zugang zum Keller zu finden, obwohl er logischerweise existieren muss, berichtet Braun. "Vor allem, weil die Archälogen nichts zerstören wollten, ist der Keller nicht gefunden worden." Der anstehende Abriss habe dabei keine Rolle gespielt.

"Es ging den Verantwortlichen dabei um ihre Berufsehre." Dabei, so Braun weiter, wäre es ganz einfach gewesen, den Boden aufzureißen, um zum Keller vorzustoßen. Dort vermutet Braun die Technik für das alte Mühlrad. "Wenn jetzt aber einfach abgerissen wird, bleibt nichts erhalten." Dies sei bedauerlich und ein Verlust für das Angerland.

Braun will jedoch nicht aufgeben und steht im regen Kontakt mit Denkmalamt und Oberer Denkmalbehörde. Bis jetzt hat er nur ablehnende Antworten bekommen. Die Dokumentation, so scheint es , würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen.

Wenn die neue Böschung der Autobahn 524 sich dann über dem Gelände der Winkelhauser Ölmühle erheben wird, wird es zu spät sein, um Funde dokumentieren und Geschichte nachvollziehen zu können.

(RP)
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