Bilk Spende für die Spieloase

Bilk · Zum 125-jährigen Bestehen unterstützt die Papierfabrik Schulte die Einrichtung mit 12 500 Euro. Damit wird eine Papierwerkstatt finanziert. Die Stadt will Wünsche des Vereins bei Neuplanung für Auto-Becker berücksichtigen.

 Die Spieloase an der Brunnenstraße ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Jetzt bekam die Einrichtung eine Spende der benachbarten Papierfabrik. Damit soll eine Papierwerkstatt angeschafft werden.

Die Spieloase an der Brunnenstraße ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Jetzt bekam die Einrichtung eine Spende der benachbarten Papierfabrik. Damit soll eine Papierwerkstatt angeschafft werden.

Foto: Christoph Göttert

Es sollte einem sozialen Zweck dienen und auf jeden Fall eine Beziehung zu Bilk haben: Anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Papierfabrik Julius Schulte hatten deren Gesellschafter beschlossen, einem sozialen Projekt eine größere Geldsumme zukommen zu lassen. Die Wahl fiel schließlich auf die Spieloase an der benachbarten Brunnenstraße, die der Verein Spielen und Leben in Bilk betreibt. Beim Festakt am Tag der offenen Tür in der Papierfabrik konnte nun Gerti Kobarg vom Vorstand der Spieloase einen Scheck in Höhe von 12 500 Euro entgegennehmen.

Dabei handelt es sich aber nicht einfach um eine schlichte Überweisung, vielmehr ist mit dem Geld ein konkretes Projekt verbunden. "Die Papierfabrik stattet die Spieloase mit einer kompletten Papierwerkstatt aus", berichtet Geschäftsführer Matthias Gerstung. "Außerdem wird von dem Geld für ein Jahr eine Honorarkraft auf 400-Euro-Basis beschäftigt, die das Projekt in der Spieloase begleiten und das nötige Know-How vermitteln wird." Die Gerätschaften wie Schöpfsiebe, Wannen und Mixer sind bereits bestellt. In den Herbstferien soll es losgehen.

"Wir werden dann regelmäßig freitagsnachmittags das Papierschöpfen erlernen", berichtet Gerti Kobarg, für die diese Technik auch "komplettes Neuland" ist. Nichtsdestotrotz war die Freude über die Spende aus der Nachbarschaft natürlich riesengroß. Und es gibt auch schon weitergehende Pläne: "Das Geld geht ja ausdrücklich an ein Projekt, das Alt und Jung verbindet. Deswegen sollen auch die Eltern einbezogen werden, es sozusagen generationsübergreifend geschöpft werden", berichtet Kobarg. "Und wir wollen auch an die Papierfabrik selbst herantreten. Kinder wissen ja oft nicht, wie die Arbeit ihrer Eltern konkret aussieht. Deswegen würden wir gerne auch mit den dortigen Angestellten und ihren Kindern die Papierwerkstatt ausprobieren. Denn in der Firma selbst, das haben wir beim Tag der offenen Tür gesehen, sieht man hinter den großen Maschinen nicht mehr viel vom eigentlichen Prozess der Papierherstellung."

Eine Begehung ohne große Ankündigung hatte übrigens zu der Entscheidung für die Spieloase geführt: "Die generationenübergreifenden Workshops und auch die Einbeziehung von Migranten hatte den Gesellschaftern gefallen. Sie haben sich im September die Anlage angesehen, den geschützten Innenhof mitsamt dem Teich, für dessen Erhalt die Spieloase ja erfolgreich gekämpft hat. Das gab wohl letztlich den Ausschlag", sagt Geschäftsführer Gerstung.

Inzwischen konnte die Spieloase erneut für sich punkten: In Sachen künftige Bebauung des benachbarten Auto-Becker-Geländes sollen die Wünsche der Einrichtung nun doch berücksichtigt werden. Das hat das Stadtplanungsamt jetzt dem Vorstand von Spielen und Leben in Bilk zugesagt. Das in dem betreffenden Wettbewerb siegreiche Architektenbüro hatte in seinem ursprünglichen Konzept die Spieloase außer Acht gelassen. "Jetzt sollen unsere Vorstellungen doch noch aufgenommen werden", berichtet Gerti Kobarg.

(RP)
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