Carlstadt Museum verlängert Reiniger-Schau

Carlstadt · Die Ausstellung hätte morgen enden sollen, jetzt geht sie bis zum 30. April.

Lotte Reiniger gilt als Pionierin des Trickfilms, als Erfinderin sozusagen, die gezeichnete Figuren zum Leben erweckte. "Animation und Avantgarde - Lotte Reiniger und der absolute Film" heißt die Sonderausstellung, die im Mai vergangenen Jahres im Filmmuseum an der Schulstraße eröffnet wurde und die eigentlich nur noch bis morgen hätte dauern sollen. Weil das Leben und das Werk der Regisseurin so gut angekommen ist bei den Besuchern, hat das Filmmuseum die Ausstellung um vier Monate verlängert. Gezeigt wird die mühevolle Kleinarbeit, die Lotte Reiniger in ihre Filme gesteckt hat. An ihrem Tricktisch nahm sie Bild für Bild für Bild auf, die aneinandergereiht bewegte Sequenzen ergaben, irgendwann dann einen ganzen Trickfilm.

Jeden einzelnen Scherenschnitt fertigte die Regisseurin selbst, aus dicker, schwarzer Pappe. Sie baute Gelenke mit Ösen und Drähten ein, um die Figuren beweglich zu machen. Manchmal musste sie mehrere Figuren eines Charakters herstellen, in verschiedenen Größen. Weil es keinen Zoom in ihrer Kamera gab. Prinz Achmed ist so eine Figur, die es in ganz vielen Variationen gibt. Der Charakter ist Reinigers Herzstück, Achmeds Abenteuer brachten ihr weltweite Berühmtheit ein - zumindest in der Trickfilm-Szene. 66 Minuten lang ist die Geschichte des Prinzen und der schönen Pari Banu, für die Reiniger mehr als 300.000 einzelne Bilder an ihrem Tricktisch aufnahm. Inspiration holte sich Lotte Reiniger übrigens von den Märchen aus "Tausendundeiner Nacht" - genauso viele Tage soll sie übrigens an dem Film gearbeitet haben.

Öffnungszeiten Di. bis So.: 11 bis 18 Uhr, Feiertage: 11 bis 18 Uhr

(esc)
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