Benrath AGB schießt gegen Bezirksvorsteher Schuth

Benrath · Die Antwort der Aktionsgemeinschaft Benrath (AGB) auf die Idee von Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth, das ausgefallene Kinderfest am Sonntag der Prummekirmes nachzuholen (wir berichteten gestern), kam prompt: "Das Kinderfest ist eine komplett andere Veranstaltung als die Prummekirmes und kann nicht als Besuchermagnet für eine andere Veranstaltung benutzt werden", erteilen der AGB-Vorstand um Renate Rönnau, Jochen Scharf, Ulrich Ohm und Michael Hellmich in einer Pressemitteilung diesem Vorschlag eine unmissverständliche Absage.

 Bezirksvorsteher des Stadtbezirks 9, Heinz-Leo Schuth.

Bezirksvorsteher des Stadtbezirks 9, Heinz-Leo Schuth.

Foto: gött

Ärger über das "Kriegsbeil"

Wohl nicht ganz so ernst gemeint "bedankt" sich die AGB als "Vertretung der in Benrath ansässigen Einzelhändler, Dienstleister, Banken und Handwerker bei unserem Bezirksvorsteher der BV 09, Herrn Heinz Leo Schuth, für seine "Idee und Fürsorge". Man wolle diesen aber nicht mit solchen Entscheidungen belasten, da er seine Kraft und kostbare Zeit für viele politische Aufgaben im Düsseldorfer Süden aufwenden müsse, heißt es in dem Schreiben wörtlich weiter.

Zudem ärgert sich der AGB-Vorstand über die Wortwahl, dass zwischen den Agierenden das "Kriegsbeil" ausgegraben worden sei und wird dabei aber selber deutlich: "Das sehen wir politisch nicht als sehr diplomatisch an. In der Diskussion um die Prummekirmes haben wir sachlich und mit Hilfsangeboten an die Schützen unsere Argumente vorgetragen. Die Situation wird dadurch nicht besser, dass zu jeder passenden Gelegenheit — wie mit dem Schnellkochtopf — das Thema immer wieder neu aufgekocht wird und Profilneurosen ausgelebt werden." Außenstehende könnten das jetzt wohl als "Öl ins Feuer gießen" bezeichnen.

Die der AGB angeschlossenen Mitglieder hätten sich mit ihrem Entschluss der Absage des offenen Sonntags zur Prummekirmes nur an die Weisung aus Politik, Kirche und Verwaltung gehalten, die offenen Sonntage zu reduzieren, schreiben Rönnau und Co. Die Händler bräuchten eine entsprechende Planungssicherheit und ließen sich nicht "mit dem Messer durch den Rücken von der Politik zur Öffnung zwingen."

Kopf frei für neue Ideen

Bereits in der Diskussion im Februar um die Sonntagsöffnung zur Schützenkirmes war zwischen der AGB-Vorsitzenden Rönnau und einigen CDU-Politikern das ein oder andere harte Wort gefallen. Die AGB werde nun in Ruhe überlegen, wie sie eine Ersatzveranstaltung in kleinerer Form organisieren werde, "aber erst einmal muss die Enttäuschung über die Absage verarbeitet werden, um den Kopf für neue Ideen frei zu bekommen."

(RP)
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