Recycling-Betrieb im Gewerbegebiet St. Peter Was wird aus Wuppermetall?

Recycling-Betrieb im Gewerbegebiet St. Peter · St. Peter Die Produktion des Recycling-Betriebs im Gewerbegebiet St. Peter steht seit der Explosion im Februar still. Anwohner fordern, dass das so bleibt. Das Unternehmen prüft, gegen den Betriebsstopp zu klagen.

 Seit der Explosion und dem Großbrand in einer Alumium-Recycling-Anlage des Unternehmens Wuppermetall im Februar 2009 wird an der Robert-Bosch-Straße nicht mehr gearbeitet. Der Betrieb hat am 8. Mai Insolvenzantrag gestellt.

Seit der Explosion und dem Großbrand in einer Alumium-Recycling-Anlage des Unternehmens Wuppermetall im Februar 2009 wird an der Robert-Bosch-Straße nicht mehr gearbeitet. Der Betrieb hat am 8. Mai Insolvenzantrag gestellt.

Foto: NGZ-Online

St. Peter Die Produktion des Recycling-Betriebs im Gewerbegebiet St. Peter steht seit der Explosion im Februar still. Anwohner fordern, dass das so bleibt. Das Unternehmen prüft, gegen den Betriebsstopp zu klagen.

Seit dem Abend des 17. Februar 2009 wird im Recycling-Betrieb Wuppermetall an der Robert-Bosch-Straße im Gewerbegebiet St. Peter nicht mehr gearbeitet. Im späten Nachmittag war es dort zu einer Explosion gekommen, bei der ein 29 Jahre alter Mitarbeiter schwer verletzt worden war. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren bis zum nächsten Tag damit beschäftigt, den Brand zu löschen. Jetzt haben Bewohner aus der Nachbarschaft an die Fraktionen in Dormagen gewandt. Sie wollen, dass das Unternehmen an diesem Standort seine Arbeit nicht mehr aufnimmt.

Boris Kurth, Prokurist von Wuppermetall, sieht das ganz anders. Er hat Anwälte beauftragt, gegen die Still-Legung des Betriebs durch den Rhein-Kreis Neuss vorzugehen. "Jede Zulassungsbehörde wird die Betriebserlaubnis erst dann wieder erteilen, wenn ein solcher Schadensfall wie am 17. Februar ausgeschlossen ist", sagt hingegen Norbert Clever, Leiter des Amtes für Umweltschutz beim Rhein-Kreis Neuss.

"Die letzte Explosion ist nur die Spitze des Eisberges", schreibt Burkhard Felsberg, der als Anwohner der Bahnstraße in St. Peter knapp 50 Unterschriften gesammelt hat. Seit Jahren würden die Nachbarn während der Betriebszeit von 6 bis 22 Uhr je nach Wohnlage und in unterschiedlicher Weise durch Emissionen der Firma "förmlich terrorisiert": Aluminiumstaub, Lärm, Erschütterungen. Dazu komme die große Zahl von Zwischenfällen. Allein in den vergangenen dreieinhalb Jahren habe es drei größere Explosionen gegeben. Die Nachbarschaft habe Angst.

Kurth bezeichnet die Ausführungen Felsbergs als "maßlos übertrieben". Es handele sich um einen einzigen Nachbarn, der seit Jahren immer wieder versuche, Stimmung gegen Wuppermetall zu machen. "Auf der Unterschriftenliste haben etliche Anwohner doppelt unterschrieben", sagt er. Durch die aktuelle Situation sei das Unternehmen inzwischen in finanzielle Schwierigkeiten geraten und habe am 8. Mai einen Insolvenzantrag stellen müssen.

"Davon sind nicht nur rund 100 Arbeitsplätze bei uns, sondern auch viele Zuliefer-Betriebe in der Umgebung betroffen", so der Prokurist von Wuppermetall. Er habe kein Verständnis dafür, warum die komplette Produktion, für die es nach wie vor eine rechtsgültige Betriebserlaubnis gebe, lahm gelegt worden sei. Es gebe 22 Betriebseinheiten, die unabhängig voneinander arbeiteten. Die Ursache für die Explosion stehe inzwischen fest: Nach einem Maschinenbruchschaden sei eine Verpuffung von der Entstaubungsanlage angesaugt worden. Dies habe zur Explosion und zum Brand geführt. "Diese Einheit müssen wir sicherer machen - und da sind wir gemeinsam mit dem Kreis dran", sagt Kurth.

"Zurzeit besteht eine Gefahrenlage, und es ist fraglich, ob wir dieses Problem an diesem Standort in den Griff bekommen", sagt Clever. Natürlich bemühe sich der Kreis, das Unternehmen zu unterstützen und in Dormagen zu halten. "Wir müssen aber auch an die Bevölkerung und die Umwelt denken", betont Clever.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort