Dormagen Hallimasch-Pilz tötet Bäume an der Ostpreußenallee

Dormagen · Das ist sicherlich eine traurige Nachricht für alle Naturliebhaber und besonders für die Anwohner der Ostpreußenallee: Nachdem dort bereits im vergangenen Jahr ein 55 Jahre alter japanischer Schnurbaum entfernt werden musste, fallen jetzt vier weitere Bäume dieser Gattung der Motorsäge zum Opfer. Das teilte gestern die Stadtverwaltung mit.

Alle Bäume waren bzw. sind vom Hallimasch-Pilz befallen. Der ist bei Feinschmeckern als Delikatesse beliebt, doch wenn er lebende Bäume befällt, muss gehandelt werden. Der Pilz kann Stamm- und Wurzelfäule auslösen. So ist es auch an der Ostpreußenallee passiert. Der Hallimasch-Pilz habe die Wurzeln der Sophoren, so die botanische Bezeichnung für japanische Schnurbäume, so angegriffen, dass die Bäume nicht mehr standfest seien, erklärt Jens Röpert von der Grünflächenabteilung der Technischen Betriebe Dormagen. Auch in die Stämme sei der Pilz bereits eingedrungen, so dass Zweige absterben und die Rinde sich ablösen würde. "Ein direktes Bekämpfen des Pilzes ist nicht möglich", sagt Röpert. Hallimasch kommt oft im Boden vor. Der Pilz befällt die Bäume aber erst, wenn diese durch Alter oder Stressfaktoren wie Hitze, schlechte Standortbedingungen oder Wassermangel anfällig werden. Er nistet sich zwischen Rinde und Stamm ein - wenn er entdeckt wird, ist es für die Rettung des Baumes oft zu spät.

Nach dem Fällen der Sophoren entfernen die TBD die Wurzeln und das umliegende Erdreich, um ein Anstecken der noch gesunden Bäume an der Ostpreußenallee möglichst zu verhindern. Dann will man bei der Stadt zunächst die weitere Entwicklung beobachten, ehe die Lücken im Straßenbild geschlossen werden. "Mit Ersatzpflanzungen warten wir solange, bis klar ist, dass eine weitere Ausbreitung des Pilzbefalls gestoppt ist", erläutert dazu Jens Röpert.

(ssc)
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