Unsere Woche Im Hallenbad gehört nun alles auf den Prüfstand

Wenn die Einrichtung in Friedrichsfeld ihre Türen nach der Sanierung wieder öffnet, müssen die Menschen sicher sein können, dass dort kein Gefährdungspotenzial mehr vorhanden ist.

Voerde zieht die Notbremse
Foto: grafik

Das Voerder Hallenbad ist in die Jahre gekommen und längst ein Sanierungsfall. Da die Kommune ein Kombibad bauen will, sollen verständlicherweise keine Riesensummern mehr in das alte Bad in Friedrichsfeld investiert werden. Dennoch kommt die Stadt nicht darum herum, einen ordentlichen Batzen Geld in die Hand zu nehmen, um das Bad für die nächsten fünf Jahre, bis das Kombibad steht, soweit fit zu machen, dass es noch genutzt werden kann. Aufgeben will die Kommune das Hallenbad noch nicht, denn es wird dringend für Schul- und Vereinssport sowie für öffentliches Schwimmen benötigt.

Inzwischen zeigt sich nach und nach, wie marode das Bad tatsächlich ist. In der Belüftungsanlage für die Fassadenfenster sind beispielsweise asbestzementgebundene Fasern verbaut worden. Zur Dämmung der Lüftungskanäle wurden den Mineralfasern verwendet, die besser dort nicht eingesetzt worden wären. Und Abdichtmaterial, das im Hallenbad zum Einsatz gekommen ist, könnte gesundheitsgefährdend sein. Bei einem verwendeten Kleber aus schwarzem Bitumenmaterial besteht Kontaminationsverdacht. Als der Bakterienbefund vorlag, hat die Verwaltung die Notbremse gezogen und das Bad vorzeitig geschlossen. Ein Gutachten ist in Auftrag gegeben worden, um das gesamte Ausmaß der Schäden festzustellen. Die Schadstoffbelastung im Bad soll ermittelt werden. Die Verwaltung will auf Nummer sicher gehen und alle kritischen Materialien entfernen, von denen möglicherweise eine Gefährdung ausgehen könnte. Das ist der richtige Weg, und der muss konsequent weiter beschritten werden, denn es geht um die Sicherheit der Benutzer des Bades und des Personals, das dort arbeitet. Zudem ist wichtig zu klären, ob möglicherweise in der Vergangenheit von irgendwelchen Materialien, die im Hallenbad vorhanden sind, eine Gefahr für Menschen ausgegangen ist.

Deshalb ist es wichtig, dass jetzt im Hallenbad tatsächlich alles auf den Prüfstein kommt. Materialproben müssen genommen und untersucht, Messungen durchgeführt werden. Material, das gesundheitsgefährdend sein könnte, muss entfernt werden. Es muss ausgeschlossen werden können, dass irgendwo noch Gefährdungspotenzial vorhanden ist. Das Schadstoffgutachten, dessen Ergebnisse Ende September vorliegen sollen, wird Antworten auf viele dringende Fragen geben und zeigen, wie hoch das tatsächliche Ausmaß des Sanierungsbedarfs ist. Wenn das Voerder Hallenbad seine Türen wieder öffnet, müssen die Menschen sicher sein können, dass sie dort keiner Gefährdung ausgesetzt sind.

Ich wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor:heinz.schild@rheinische-post.de

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