Voerde Hallenbad: Schadensausmaß wird ermittelt

Voerde · Wie lange das Bad in Friedrichsfeld für die Sanierung geschlossen bleiben muss, ist noch unklar. Es könnte sogar ein Jahr dauern.

 Das Voerder Hallenbad ist geschlossen. Und das wird es auch noch mindestens einige Monate bleiben, denn es ist ein Sanierungsfall.

Das Voerder Hallenbad ist geschlossen. Und das wird es auch noch mindestens einige Monate bleiben, denn es ist ein Sanierungsfall.

Foto: Lars Fröhlich

Nachdem die Verwaltungsspitze am Donnerstag zuerst die Belegschaft und den Ältestenrat über den aktuellen Sachstand zur Situation des Hallenbades informiert hatte, wurde am Freitag auch die Presse unterrichtet. Per Schreiben sollen nun die Vereine und Institutionen, die das Friedrichsfelder Bad nutzen, darüber informiert werden, wie es weitergeht und worauf sie sich einstellen müssen, wie Bürgermeister Dirk Haarmann sagte. Gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneten Wilfried Limke und Dezernent Lothar Mertens erläuterte er die Lage erläuterte. Auch der Förderverein sei informiert worden und habe seine Unterstützung angeboten.

Bereits Ende Mai musste das Hallenbad früher als geplant vor der Sommerpause geschlossen werden, da es einen Bakterienbefund gab. Nun wurden in der Lüftungsanlage Eternitplatten endeckt, die asbestzementgebundene Fasern enthalten. Um mögliche Schadstoffbelastungen zu ermitteln, wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben. Messungen sollen jetzt durchgeführt werden. Ein erster Ortstermin im Hallenbad hat nach Aussage des Bürgermeisters Anfang August mit der Gutachterin stattgefunden. Dabei sei bereits gesagt worden, dass einige Maßnahmen umgesetzt werden müssten. Die Ergebnisse des Gutachtens werden für Ende September erwartet Erklärtes Ziel ist der Verwaltung ist es, „das Hallenbad auf jeden Fall wieder in Betrieb zu nehmen“, betonte Bürgermeister Haarmann. Er geht nicht davon aus, dass der Schaden so groß sei, dass das Bad geschlossen bleiben müsse. Rund 250.000 Euro stehen für fünf Jahre zur Verfügung. Danach soll das neue Kombibad zur Verfügung stehen.

Wie Baudezernent Wilfried Limke sagte, sei im Hallenbad „zu keinem Zeitpunkt eine Faserkontamination festgestellt worden“. Die letzten Messungen fanden dort am 21. Februr 2014 statt. Der Prüfbericht weise aus, dass keine Faserbelastung vorliege. Die asbesthaltigen Eternitplatten, die in der Belüftung der Fassadenfenster verbaut sind, werden ausgebaut und entsorgt.

Wie Limke berichtete, sind im Maschinenraum Lüftungskanäle von außen mit Mineralfasern ummantelt und mit Alufolie verkleidet. Es soll sich um künstliche Mineralfasern handeln. Dieses Dämmmaterial wird entfernt. Mehrfach betonte die Verwaltungsspitze, dass alle kritischen Materialien entfernt werden, „damit zu 100 Prozent ausgeschlossen werden kann, dass ein Gefährdungspotenzial besteht“. Ob Mitarbeiter möglicherweise im Maschinenraum durch die Dämmfasern belastete Luft eingeatmet hätten, könne nicht ausgeschlossen werden. Allerdings sei der Raum kein Arbeitsraum, Mitarbeiter hätten sich dort nur kurz aufgehalten. In der Schwimmhalle gibt es eine Undichtigkeit am Babybecken Dort wurde zur Abdichtung ein bitumenhaltiges Material verwendet, darüber wurden die Fliesen verlegt. Eine mögliche Mineralfaserbelastung oberhalb der abgehängten Decken im Nichtschwimmerbereich soll geprüft werden.

Vom Ergebnis des Gutachtens wird abhängen, was alles zu machen sein wird, wie hoch die Kosten ausfallen und wie lange die Arbeiten dauern werden, so der Bürgermeister. Er geht davon aus, dass die Arbeiten ein paar Monate dauern werden, schlimmstenfalls könnte nach Expertenaussagen ein Jahr vergehen. Die Sauna soll möglichst frühzeitig wieder geöffnet werden. Der Bürgermeister versicherte, dass durch die Badsanierung keine Mitarbeiter freigesetzt würden, nötigenfalls sollen für sie andere Verwendungsmöglichkeiten und Einsatzbereiche gefunden werden. Auch während der Arbeiten werde Bäderpersonal benötigt.

Für die Zukunft plant Voerde den Bau eine Kombibades, das bislang am Badstandort Friedrichsfeld entstehen soll. Der Bürgermeister spricht sich allerdings dafür aus, dass es an dem aus seiner Sicht „idealen Freibadstandort“ entsteht, den er der Politik vorschlagen wird. Ist die Standortfrage geklärt, soll es einen Dialog mit den Bürger darüber geben, wie das neue Bad aussehen soll. Es soll über sechs Bahnen mit einer Länge von jeweils 25 Metern verfügen, wettkampftauglich sein und ein kleines Außenbecken besitzen. An ein Spaßbad ist nicht gedacht. Vielmehr soll es sich um „ein „funktionales Bad für den Voerder Bedarf handeln“, so Bürgermeister. Haarmann, „denn wir werden uns keinen Badetempel leisten“.

(hsd)
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