Dinslaken Unermüdlich im Kampf gegen die Lepra

Dinslaken · Gerade erst ist Dr. Romana Drabik von einer Lepra-Konferenz aus dem russischen Astrachan zurückgekehrt. Ihr Koffer ist noch nicht wieder ausgepackt. Trotzdem möchte sie schon darüber informieren, was sie 2011 in ihrem unermüdlichen Kampf gegen Lepra und Tuberkulose erreicht hat.

 Dr. Romana Drabik zeigt ein

Dr. Romana Drabik zeigt ein

Foto: Martin Büttner

"Die Spender möchten wissen, was mit ihrem Geld passiert ist. Alles muss transparent sein", erklärt die Ärztin, die sich seit 35 Jahren im Kampf gegen die Lepra engagiert. Die Staaten der ehemaligen Sowjetunion sind das Einsatzgebiet der Ärztin, die dort Lepra- und Tuberkulosepatienten betreut.

Ihre erste Reise 2011 führte sie nach Astana, die Hauptstadt von Kasachstan, zu einem Weltkongress von Hautärzten. Sie bekam die Gelegenheit, dort einen halben Tag lang über die Lepra zu sprechen und einige ihrer Kollegen Vorträge zu dem Thema halten zu lassen.

Aufklärungsarbeit leisten

"Viele Ärzte dort hatten sich noch nie mit der Lepra beschäftigt", erklärt Dr. Romana Drabik. Der Grund dafür ist einfach: Lepra gilt als geheilt. Bei mehr als 18 Millionen Erkrankten wurde die Therapie angewandt, und sie sind ausgeheilt. "Allerdings hat die Krankheit eine Inkubationszeit von bis zu 40 Jahren", sagt die Lepra-Expertin.

So kommt es in einigen Gebieten immer wieder zu neuen Erkrankungen. Und diese sind gefährlich, können doch nicht therapierte Leprakranke weitere Menschen anstecken. Nach der Konferenz in Astana nahm Dr. Romana Drabik noch an einem Symposium im turkmenischem Aschabad teil und an der Konferenz in Astrachan.

"Überall haben wir Dinge eingekauft, um die Lebensqualität der Kranken zu verbessen", sagt die engagierte Dinslakenerin. Auch in Sachen Tuberkulose hat sich einiges getan. Mit Geldern aus Dinslaken wurde ein Sanatorium in der Ukraine renoviert, in dem Kinder und Jugendliche behandelt werden, die unter Knochentuberkulose leiden.

"Die Krankheit ist nicht ansteckend. Aber die Kinder müssen operiert werden und dann bis zu anderthalb Jahren im Bett liegen", erklärt Dr. Romana Drabik. Das Sanatorium hatte bereits einige Geräte zur Rehabilitation und eine Solaranlage erhalten, die mit Geld der Lepra- und Tuberkulosehilfe Dinslaken finanziert wurden.

Marsch durch Dinslaken

Am 8. Oktober steht die nächste große Aktion an: Zum 31. Mal findet in Dinslaken der Lepramarsch statt. Ab 14 Uhr geht es durch die Dinslakener Innenstadt. Thema der Veranstaltung sind die Leprakranken in Kasachstan. Daher wird es im Johannahaus einen Abend mit einer Fotoausstellung über das Land geben.

(fla)
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