Voerde Umfrage: Unterschriftenaktion richtig

Voerde · Viele Voerder Bürger können das Thema "Hindenburgstraße" nicht mehr hören. Den Widerstand gegen die von der Ratsmehrheit beschlossene Umbenennung finden sie gut.

 Dieter und Anneliese Rühl wollen keine Namensänderung der B 8.

Dieter und Anneliese Rühl wollen keine Namensänderung der B 8.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Dass die Initiative 6800 Unterschriften gegen die beschlossene Umbenennung der Hindenburgstraße in Willy-Brandt-Straße bei Bürgermeister Leonhard Spitzer vorlegte, fand bei einer Umfrage der Rheinischen Post große Zustimmung bei Voerdes Bürgern. "So viel Erfolg bei der Unterschriftenaktion zeigt doch, wo es lang geht. Die meisten Bürger wollen doch gar nicht, dass die Straße umbenannt wird. Für viele ist es doch ohnehin nur die B 8", sagt Rolf Adamski.

 Manfred und Ilse Sack. Sie gab ihre Unterschrift gegen die Umbenennung.

Manfred und Ilse Sack. Sie gab ihre Unterschrift gegen die Umbenennung.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Der Voerder ist einer der wenigen Befragten, die bei dem Thema in Rage kommen — viele winken nur noch genervt ab und sagen, dass eine Umbenennung völlig unnötig sei. Diese Meinung vertritt auch Adamski, der jetzt glaubt, dass es nur noch um "rechthaberische Prozesse" in der Politik geht. Der Bürger hofft auf Einsicht der Ratsmehrheit und möchte einen Bürgerentscheid vermeiden: "Der kostet eine Menge und macht keinen Sinn. Aber warum müssen wir in Voerde bei der Umbenennung überhaupt den Anfang und den Quatsch zuerst machen? Man sollte ganz im Norden auf Sylt mit dem Hindenburgdamm beginnen und dann quer durch Deutschland gehen, wenn der Name nicht tragbar sein sollte."

 Dieter Liebold sieht eine Abstimmung als letzte Lösung.

Dieter Liebold sieht eine Abstimmung als letzte Lösung.

Foto: büttner

Auch Dieter und Anneliese Rühl hoffen, dass sich der Rat die beschlossene Umbenennung noch einmal überlegt. "Man sollte es bei Hindenburg belassen. Ich weiß, wer das war, aber man kann die Geschichte auch nicht wegdividieren, und Hindenburg gehört zur Geschichte hinzu", sagt Dieter Rühl. Seine Frau ist schon allein wegen der Kosten, die etwa das Ändern von Straßenschildern und Ausweisen bedeutuen würde, gegen eine Willy-Brandt-Straße.

 Rolf Adamski sieht nur noch "rechthaberische Prozesse".

Rolf Adamski sieht nur noch "rechthaberische Prozesse".

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Ilse Sack gehört zu denjenigen, die sich an der Unterschriftenaktion für einen Bürgerentscheid beteiligten. Sie würde auch zur Wahlurne gehen, damit es bei der Hindenburgstraße bliebe. "Es würde zum Beispiel für die Anwohner einen großen Aufwand bedeuten, wenn sie ihre Adresse ändern müssten. Das kostet alles viel Zeit und Geld", findet Ilse Sack. Ihr Mann meint, dass man die entstehenden Kosten besser vermeiden und in andere Projekte investieren könne.

Dieter Liebold beteiligte sich bisher nicht an der Unterschriftenaktion für einen Bürgerentscheid, stellt er sich aber dennoch auf die Seite der Initiative. Und falls der Rat nicht einlenkt, sieht er keine andere Lösung als eine Bürgerabstimmung: "Anders geht es nicht".

(gaa)
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