Dinslaken Möllen braucht Lebensmittelgeschäft

Dinslaken · Die Möllener Vereinsgemeinschaft macht sich dafür stark, dass der Edeka-Markt im Ort erhalten bleibt oder ein neues Geschäft die Nahversorgung übernimmt. In der Moerser Edeka-Verwaltung wird die Wahrscheinlichkeit als gering angesehen, dass ein Nachfolger gefunden wird.

 Wilhelm Bendig (links), Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Möllen, und sein Stellvertreter Hans-Peter Bergmann setzen sich dafür ein, dass es auch weiterhin ein Geschäft wie Edeka in Möllen gibt.

Wilhelm Bendig (links), Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Möllen, und sein Stellvertreter Hans-Peter Bergmann setzen sich dafür ein, dass es auch weiterhin ein Geschäft wie Edeka in Möllen gibt.

Foto: Martin Büttner

Wenn der Edeka-Markt Dröschel zur Jahresmitte schließt, ist das für den Ortsteil Möllen eine Katastrophe, weil die Nahversorgung nicht mehr gesichert ist. "Die Wahrscheinlichkeit, dass der Markt weitergeführt wird als Lebensmittelvollsortiment, ist gering, aber wir arbeiten dran", erklärte gestern Stephan Steves, Geschäftsführer der zuständigen Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr in Moers. Bislang gibt es noch keinen Nachfolger, der das Geschäft Auf dem Bünder weiterführen will, wenn die Eheleute Dröschel in den Ruhestand gehen, so Steves.

"Zu wenig Speck am Knochen"

"Es ist zu wenig Speck am Knochen", benannte der Edeka-Geschäftsführer den Grund für das fehlende Interesse möglicher Betreiber. Das Geschäft sei mit 300 Quadratmetern Verkaufsfläche recht klein und die Kaufkraft in Möllen stark begrenzt. "Dass die Schließung für Möllen eine Katastrophe wäre, darüber bin ich mir völlig im Klaren", sagte Stephan Steves, doch werde es wirtschaftlich ganz schwer, das Geschäft weiter zu betreiben. Dem Ehepaar Erich und Gabriele Dröschel bescheinigte er, den Möllener Edeka-Markt mit "sehr viel persönlichem Einsatz" geführt zu haben.

Wilhelm Bendig, Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Möllen, und sein Stellvertreter Hans-Peter Bergmann plädieren nachdrücklich dafür, dass kurzfristig alles versucht wird, damit der Markt erhalten oder ein neuer geschaffen wird. Die Möllener Bürger müssten auch weiterhin die Möglichkeit haben, Lebensmittel in ihrem Ortsteil zu kaufen. Bendig hat die Problematik bereits mit der Voerder Stadtspitze diskutiert und wird Gespräche mit weiteren Beteiligten führen.

Nach Ansicht von Hans-Peter Bergmann wurde das Projekt "Zukunft von Möllen" nicht konsequent vorangetrieben und einiges "immer wieder auf die lange Bank geschoben". Er regt an, den Edeka-Standort Auf dem Bünder zu vergrößern, die Verkaufsfläche auf 600 Quadratmeter zu verdoppeln. Dadurch könnten Angebot und Geschäft attraktiver werden. "Wir müssen dafür werben, dass es sich lohnt, in Möllen zu investieren und hier auch einzukaufen", sagte Bergmann.

Er kritisierte zudem, dass hinsichtlich der Wohnsituation in Möllen einiges versäumt wurde. So gebe es keine wirklich altengerechten Mietwohnungen. Deshalb würden davon betroffene Senioren ihren "geliebten Heimatort" irgendwann verlassen. Für junge Familien seien die Wohnungen im Stadtteil nach heutigen Standards oftmals zu klein. Bergmann: "Daher gibt es wenig Zulauf (Bevölkerungsschwund) und daraus resultierend geht die gesamte Infrastruktur, nicht nur in der Geschäftswelt, immer weiter in Richtung null." Bergmann fordert, das bereits erarbeitete Handlungskonzept für die Zukunft Möllens sofort umzusetzen.

(RP)
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