Dinslaken Der Jugend Raum geben

Dinslaken · Freitag, 11 Uhr: seit Wochen ein fixer Termin. CDU-Bürgermeisterkandidat Heinz Wansing stellt seine Ziele vor. Diesmal ging's um Jugendpolitik. Auch gestern hatte er einen Paten an seiner Seite: "Mister Jugendamt" Willi Roll.

"Das Angebot für Jugendliche in unserer Stadt ist — verglichen mit dem anderer Städte — vorbildlich." Dass Heinz Wansing sein Themenpapier zur Jugendpolitik mit diesem positiven Satz beginnen kann, ist zu einem guten Teil dem Mann zu verdanken, den er gestern als Paten dazugebeten hatte.

Willi Roll hat das Dinslakener Jugendamt aufgebaut und über 25 Jahre lang geleitet. Auch wenn er seit Sommer des vergangenen Jahres im Ruhestand ist, lässt ihn das Thema Jugend nicht los, und deswegen hat er, wie er gestern erklärte, auch gern zugesagt, als Wansing ihn gebeten hat, die jugendpolitischen Überlegungen mit ihm zu diskutieren und vorzustellen. Und wie immer, so Wansing, sei es ihm auch in diesem Fall wichtig gewesen, dass die Paten keine Statisten sind, sondern sich und ihre Kenntnisse aktiv einbringen. An drei Beispielen machte Wansing seine Vorstellungen von Dinslaken als Stadt, "in der Jugendliche Raum haben", fest.

Zum einen fehle es an unbetreuten Treffs für Jugendliche. Sie zu schaffen habe der Jugendhilfeausschuss bereits beschlossen. Das Konzept müsse schnellstmöglich umgesetzt werden. Unbetreut, meinte Roll, dürfe allerdings nicht völlig unbetreut sein. Solche Treffs sollten nur nicht an die Heime der offenen Tür, die einige Jugendliche einfach nicht erreichen, angedockt werden. Diese Treffs sollten aber im Rahmen der aufsuchenden Jugendarbeit betreut werden.

Der CDU-Bürgermeisterkandidat will zudem die Kulturarbeit von und für Jugendliche ausbauen, zum Beispiel ein regelmäßiges Jugendkonzertangebot schaffen. "SYLS" im Rahmen der Jugend-DIN-Tage habe gezeigt, was möglich ist. Zur Finanzierung solcher Veranstaltungen müsse ein fester Betrag bereit gestellt werden. Veranstaltungsorte für Jugendkultur ließen sich in den Heimen der offenen Tür finden, für größere Events könnte die Stadt Burgtheater und Stadthalle zur Verfügung stellen.

Viele Jugendliche, so Wansing, könnten oder wollten nicht mehr in den großen Ferien mit ihren Eltern in den Urlaub fahren. Seine Idee sei, ein großes Feriencamp für Jugendliche anzubieten. Er sei sich zwar im Klaren, dass dies mit einem erheblichen organisatorischen Aufwand verbunden sein werde.

Aber solch ein Camp wäre dafür auch ein großes Integrationsprojekt, nicht nur für Jugendliche mit Migrationshintergrund, sondern dort könnten auch Jugendliche unterschiedlicher Schichten und aus unterschiedlichen Stadtteilen zusammenfinden. Roll und Wansing waren sich einig, dass die Zeltlager, die einige Verbände in Dinslaken bereits in kleinerem Rahmen anbieten, die Keimzelle für ein solches Jugendcamp sein könnten.

(RP)
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