Dinslaken Hiesfelder Hahn kehrt zurück

Dinslaken · Im dritten Anlauf hat es bei der evangelischen Kirchengemeinde Hiesfeld endlich geklappt: Das neue Kreuz und der alte Hahn sind auf der Turmspitze der Dorfkirche angebracht.

Es klingt eigentlich nach einer ganz einfachen Aufgabe: Ein Kreuz samt Wetterhahn auf die Spitze eines Kirchturms schaffen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Denn um die Arbeiten am 35 Meter hohen Kirchturm durchzuführen, braucht man erstmal einen Kran mit Hebebühne. Und daran scheiterte es in den vergangenen Wochen. Das passende Fahrzeug war nicht verfügbar, ein größeres Ersatzfahrzeug kam nicht um die engen Kurven zum Platz vor dem Kirchenportal.

Gestern solte es dann doch gelingen: Das passende Fahrzeug wurde vor der Kirche in Position gebracht und die Arbeiten am Kirchturm konnten endlich beginnen. Kreuz und Hahn wurden auf die Spitze des Kirchturms gebracht.

Rundumerneuerung

Als sich ein Metallteil des alten Kreuzes gelöst hatte, hatte der ehemalige Baukirchmeister Kurt Klump das Kreuz in Augenschein genommen. "Das Eisen konnte man teilweise einfach wegkratzen", berichtet er. Zeit für eine Rundumerneuerung. "Das Kreuz musste originalgetreu nachgebaut werden", erklärt der neue Baukirchmeister Manfred Schmidt. Außerdem wurde von einem Kupferschmied ein Regenschutz angefertigt, der die neue Kirchturmspitze vor dem Eindringen von Regenwasser schützen soll.

"Durch eindringendes Wasser ist die alte Konstruktion kaputt gegangen", sagt Kurt Klump. Das soll sich natürlich nicht wiederholen. Und wo gerade schon einmal die Gelegenheit bestand, am Kirchturm zur arbeiten, wollte die Gemeinde diese natürlich nicht ungenutzt lassen, um weitere Arbeiten durchzuführen. Der Blitzschutz wird auch direkt erneuert.

Und so erstrahlt die Hiesfelder Kirchturmspitze schließlich komplett in neuem Glanz. Fast. Denn mit dem Wetterhahn ist auch ein ganz alter Einwohner von Hiesfeld wieder an seinen Heimatort hoch über den Dächern zurück. Seit 1782 zeigt der Vogel auf der Kirchturmspitze an, woher der Wind weht. Und jetzt hat er einen noch eindrucksvolleren Aussichtspunkt. Auf dem drei Meter hohen und etwas weniger als anderthalb Meter breiten Kreuz aus beschichtetem Stahl wird er von nun an sitzen und seinen Dienst verrichten. Von der Haltbarkeit der neuen Konstruktion auf dem Turm in der Mitte Hiesfelds ist Baukirchmeister Manfred Schmidt überzeugt. "Das neue Kreuz wird sicherlich 100 Jahre halten", sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen.

Wenn also keine unvorhergesehenen Probleme auftreten, wird der Hiesfelder Hahn in naher Zukunft erstmal nicht mehr seinen angestammten Platz auf der Turmspitze verlassen müssen.

(RP)
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