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Dinslaken Das olympische Chemie-Ass

Dinslaken · Daniel Schöneis vom Theodor-Heuss-Gymnasium schaffte es bei der 43. Internationalen Chemie-Olympiade unter die Top-Zehn in Nordrhein-Westfalen. In diesem Jahr will er mit neuem Ansporn wieder mitmachen.

Er gehört zu den besten 60 Nachwuchs-Chemikern in Deutschland und zu den Top-Zehn in Nordrhein-Westfalen, doch in der Schule wählte er Biologie und Mathematik zu seinen Leistungskursen. "Im Nachhinein hätte ich doch lieber Chemie nehmen sollen, aber ganz so schlimm ist es auch nicht", meint der 17-jährige Daniel Schöneis, der in die zwölfte Klasse des Theodor-Heuss-Gymnasiums geht und seine Entscheidung nicht groß bereut: Im Chemie-Grundkurs bei seinem Lehrer Oliver Harrer stehen nämlich 15 Punkte auf dem Zeugnis, was nach normalen Noten eine "Eins plus" bedeutet.

Der angehende Abiturient hat sich schon immer für Naturwissenschaften interessiert, doch im Laufe des vergangenen Jahres ist die Chemie fast zu seiner Berufung geworden. Lehrer Harrer informierte zunächst im Unterricht den Kurs über die 43. Internationale Chemie-Olympiade, und der 17-Jährige entschloss sich spontan, daran teilzunehmen. "Ich stelle es allen Schülern frei, ob sie mitmachen wollen. Die meisten geben auch schon auf, wenn sie den ersten Begriff nur sehen. Aber Daniel hat den nötigen Ehrgeiz für die Sache entwickelt und sich reingehängt", erklärt der Pädagoge.

Das Niveau der Olympiade ist nicht mit dem Stoff aus der Schule zu vergleichen, sondern entspricht fast einem kleinen Studium. "In der ersten Runde hätte ich auch schon Bücher gebraucht und mich einlesen müssen", gibt der Lehrer zu.

Daniel Schöneis überstand mit einer Hausarbeit schadlos die erste Runde, in der bundesweit rund 3000 Schüler teilnahmen, und qualifizierte sich für die zweite, in der die Themen anspruchsvoller wurden. "Alle Teilnehmer haben einen glänzenden Eindruck hinterlassen. Nach einer knappen Entscheidung qualifizierten sich schließlich zehn Nachwuchsforscher für das nächste Auswahlverfahren auf Bundesebene, das auf die 60 noch verbliebenen Kandidaten aus ganz Deutschland wartet", erklärt die Dormagener Oberstudienrätin Birgit Vieler, die als Landesbeauftragte der Chemie-Olympiade mit ihrem Team über den weiteren Verlauf entscheiden musste.

Der Dinslakener war unter den Auserwählten und durfte als Belohnung Praxis-Erfahrungen beim Bayer-Chemiekonzern sammeln, bevor es in der dritten Runde zum Auswahlseminar nach Göttingen ging. "Bei Bayer haben wir im Labor selber Aspirin hergestellt, bei dem Seminar hatten wir leider nur Theorie und haben zwei Klausuren geschrieben", berichtet der 17-Jährige, der in seiner Freizeit nicht nur über den Chemiebüchern sitzt, sondern auch Gitarre oder Fußball bei der DJK Vierlinden spielt.

Dass für ihn das große Abenteuer der Olympiade zwei Runden vor dem großen Finale in der Türkei endete, will er jetzt zum Ansporn nehmen, um es in diesem Jahr besser zu machen – denn der Ehrgeiz ist ungebrochen. Und gelohnt hat sich die erste Teilnahme auch schon, denn Daniel Schöneis ist um eine Erkenntnis klüger geworden: "Früher wollte ich eigentlich Medizin studieren, aber jetzt wird es wahrscheinlich Pharmazie."

(RP)
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