Pisa zweimal übertroffen Wettstreit um den schiefsten Turm der Welt

Düsseldorf (RPO). Wer dachte, der schiefste Turm der Welt steht in Pisa, liegt offenbar falsch. Bad Frankenhausen am Fuß des Kyffhäusergebirges rühmt sich mit seiner Oberkirche die größte Neigung Europas zu besitzen. Doch die Thüringer sind offenbar einem Irrtum aufgesessen.

Wo steht der schiefste Turm der Welt?
12 Bilder

Wo steht der schiefste Turm der Welt?

12 Bilder

Um 4,5 Prozent neigt sich der Turm in Bad Frankenhausen mittlerweile, nachdem der Turm in den letzten Jahren immer weiter nachgegeben hat. Pisa kommt auf 3,97. Mittlerweile haben die Thüringer eine Million Euro beisammen, um den weiteren Verfall und Einsturz zu verhindern. In diesen Tagen beginnen die Bauarbeiten.

"Wenn jetzt nichts gemacht wird, ist der Turm nicht mehr zu retten", sagt Barbara Dittmar vom Kyffhäuser-Tourismuskreis. Die PR-Kampagne um den angeblich "schiefsten Turm Europas" in Bad Frankenhausen droht allerdings nach hinten loszugehen.

Empörung in Suurhusen

Empörung regt sich im ostfriesischen Suurhusen. Dort steht ein Kirchlein, das eine Neigung von 5 Prozent vorweisen kann, wie Pastor Frank Wessels hoch und heilig versichert. "In unserer Kirchen finden sogar noch Gottesdienste und Trauungen statt", legt Pastor Wessels nach.

Ist der Wettstreit damit entschieden? Es scheint so. Olaf Kuchenbecker von der Redaktion des Guinness-Buchs der Rekorde bestätigt, dass die Kirche in Suurhusen als Sieger aus dem Wettstreit hervorgehen dürfte: "Die abschließende Prüfung steht noch aus. Aber es läuft auf Suurhusen hinaus."

Sei's drum: Der schräge Turm für die Gäste von Bad Frankenhausen genauso ein Hingucker wie für die Besucher von Suurhusen.

Unter der Regie seiner Vorsitzenden Bärbel Köllen hat der Förderverein in Thüringen 15 Jahre lang die nötigen Gelder gesammelt und mittlerweile die erforderliche Million Euro zusammen. "Es war ein harter Kampf, weil wir in ganzen Jahren auch Geld in die eigentliche Instandhaltung des Turmes gesteckt haben", berichtet Bärbel Köllen.

Noch mehr schiefe Türme

Schräge Türme sind keine Seltenheit: Das italienische Bologna erfreut sich der beiden schiefen Türme Asinelli und Garisenda. Und dann ist da Köln, wo vor wenigen Jahren der Turm der Baptistkirche im Severinsviertel aufgrund eines U-Bahn-Baus zu schwanken begann und gestützt werden musste.

Wie schräg die Türme in Bad Frankenhausen und Suurhusen sind, sehen Sie oben rechts.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort