Nach dem Terror in Paris Reisestornierung kostenlos möglich

Berlin · Auch nach den Anschlägen von Paris kommen viele Deutsche als Touristen in die französische Hauptstadt. Wir erklären, was der Ausnahmezustand für Paris-Besucher bedeutet.

Anschläge in Paris: Die blutige Spur des Terrors
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Tatort Paris – die blutige Spur des Terrors

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Foto: afp, le

Die Terroranschläge von Freitagnacht haben Paris und ganz Frankreich erschüttert. Auch viele Reisende sind jetzt verunsichert. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

An den Flughäfen und am Gare du Nord kann es wegen Polizeikontrollen zu Verspätungen kommen, teilte das Tourismusbüro von Paris mit. Der Nahverkehr in der Stadt funktioniere aber wieder wie gewöhnlich.

Nach Angaben der Pariser Flughäfen gibt es verstärkte Kontrollen. Reisende sollten sich deshalb früher als sonst am Schalter einfinden.
Für Touristen hat die Stadtverwaltung die Notfall-Hotline 0033 1/45 50 34 60 eingerichtet.

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Terror in Paris: Pressestimmen

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Foto: qvist /Shutterstock.com/Retusche RPO

Viele Sehenswürdigkeiten haben am heutigen Montag geschlossen. Die Französische Zentrale für Tourismus nennt als Beispiele städtische Museen, den Jardin du Luxembourg und den Jardin des Tuileries, die Spazierfahrten auf der Seine, die Cabarets ausgenommen das Moulin Rouge, den Zoo von Vincennes und das Aquarium von Paris.

Der Eiffelturm bleibt vorerst gesperrt, heißt es auf der offiziellen Webseite der Touristenattraktion. Das Disneyland Paris bleibt bis einschließlich Dienstag, den 17. November, geschlossen. Der Louvre will heute am Montag wieder öffnen.

Das Auswärtige Amt erklärt in seinem aktualisierten Reisehinweis für Frankreich, wegen des Ausnahmezustands und der Kontrollen an den Grenzen könne es im Reiseverkehr vorübergehend zu Einschränkungen kommen.

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Foto: afp, jnk ej

Reisende sollten den Anweisungen der Sicherheitsbehörden Folge leisten und sich ansonsten in Frankreich "umsichtig" bewegen.

Das hängt davon ab, ob ein Fall von höherer Gewalt vorliegt - dann kann der Kunde den Vertrag mit dem Reiseveranstalter kostenlos kündigen. "Das würde ich für die aktuelle Situation und vielleicht auch für die nächsten Tage schon eindeutig bejahen wollen", sagt der Reiserechtler Paul Degott aus Hannover.

Paris befinde sich nach wie vor im Ausnahmezustand. Aus Sicht des Juristen sorgt die Lage in der Stadt derzeit für mehr als nur rein subjektive Angst. Das geordnete touristische Leben werde in den nächsten Tagen kaum möglich sein.

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Die Reise wäre damit auch objektiv beeinträchtigt. Degott rät, sich mit dem Reiseveranstalter in Verbindungen zu setzen - denn der sieht das im Zweifel anders. Im Streitfall muss ein Gericht entscheiden.

Das Recht, wegen höherer Gewalt kostenlos kündigen zu können, haben nur Pauschalurlauber, die bei einem Veranstalter gebucht haben.

Individualreisende seien auf die Kulanz des Hoteliers angewiesen, erklärt Degott. Das gleiche gilt für individuell gebuchte Flüge: Hier liegt es im Ermessen der Airline, ob sie den Kunden ohne Stornogebühren aus dem Vertrag entlässt.

Nach Angaben der Französischen Zentrale für Tourismus zählte Paris im vergangenen Jahr 1,32 Millionen deutsche Gäste. Sie verbrachten dort 4,18 Millionen Nächte. Nach Frankreich insgesamt reisten 2014 etwa 12,7 Millionen Deutsche, sie kamen auf 86,4 Millionen Übernachtungen.

(dpa)
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