Fotos Tatort Paris – die blutige Spur des Terrors

Mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz "Islamischer Staat" haben in der Nacht zum 14. November 2015 eine blutige Spur durch die Seine-Metropole gezogen. Nach Polizeiangaben gab es Angriffe an mindestens sieben verschiedenen Orten – alle waren dicht mit Menschen gefüllt. Die Gegend ist für ihr dynamisches Nachtleben bekannt.

"Le Bataclan"
Die Halle gilt als eine der beliebtesten Adressen für Musikevents in der Metropole, eine Vielzahl von Bands gastiert im Bataclan. Am Freitagabend sollte es die kalifornische Band "Eagles of Death Metal" sein.

Mit Maschinengewehren bewaffnete Angreifer feuern zunächst auf Cafés vor dem Gebäude, dann dringen sie in die Halle ein und schießen auf das panische Publikum, wie der Pariser Polizeipräfekt Michel Cadot berichtet. Als die Polizei einrückt, bringen sie ihre Sprengstoffgürtel zur Detonation, töten sich so selbst und lösen Explosionen aus. Es sterben rund 100 Menschen.

"Mitten im Konzert sind Männer reingekommen, sie haben im Bereich des Eingangs zu schießen begonnen", sagt Konzertbesucher Louis. Sie hätten in die Menge geschossen und dabei "Allahu akbar" gerufen – "Allah ist groß".

Der Journalist Julien Pearce vom Radiosender Europe 1, der selbst im Saal war, berichtet: "Das hat 10, 15 Minuten gedauert. Das war von extremer Gewalt. Es gab Panik. Alle sind Richtung Bühne gerannt. Die Attentäter hatten Zeit, mindestens drei Mal nachzuladen. Sie waren nicht maskiert. Sie traten sehr beherrscht auf. Sie waren sehr jung." Augenzeuge Marc Coupris berichtet dem britischen "Guardian", Angreifer feuerten auch von der Galerie herunter.

Fußballstadion Stade de France
Vor dem mit 80.000 Zuschauern besetzten Stadion, in dem die deutsche Fußball-Nationalmannschaft an jenem Abend ein Freundschaftsspiel gegen die französische Auswahl bestreitet, kommt es zeitgleich zu zwei Selbstmordanschlägen und einer Bombenexplosion.

Die Attacken ereignen sich unweit von zwei Stadionausgängen und einem McDonald's-Restaurant. Mindestens drei Menschen kommen dabei um. Präsident François Hollande, der Spiele der Nationalmannschaft oft persönlich verfolgt, wird aus dem Stadion gebracht.

Das Spiel läuft weiter, schnell verbreiten sich aber unter den Zuschauern Gerüchte. Doch eine Panik bricht nicht aus. Weitgehend geordnet verlassen die Zuschauer das Stadion, in dem am 10. Juni die EM eröffnet und am 10. Juli 2016 beendet wird.

"La Belle Equipe"
Auf die Terrasse des traditionsreichen Straßencafés an der Rue de Charonne regnet ein Kugelhagel nieder. Mindestens 18 Menschen werden dabei laut Staatsanwaltschaft getötet. Einsatzkräfte ziehen Planen über die auf dem Bürgersteig liegenden Leichen.

"La Casa Nostra"
In der Rue de la Fontaine au Roi nicht weit vom Platz der Republik werden auf der Terrasse der Pizzeria "La Casa Nostra" fünf Menschen durch Schüsse getötet.

Boulevard Voltaire
Am Boulevard Voltaire auf der anderen Seite vom Platz der Republik gibt es einen weiteren Angriff mit einem Toten.

"Le Carillon" und "Le Petit Cambodge"
"Le Carillon", eine Café-Bar, und das nahe gelegene kambodschanische Restaurant "Le Petit Cambodge" werden offenbar beide zeitgleich von bewaffneten Angreifern heimgesucht. Es gibt laut Staatsanwaltschaft rund 14 Tote und mehrere Schwerverletzte.

Zeugen berichten, sie hätten die Schüsse zunächst für Feuerwerk gehalten, ehe sie die ernste Lage erkannten.

"Le Carillon" und "Le Petit Cambodge" befinden sich an der Kreuzung Rue Bichat und Rue Alibert.
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